Alles so leicht und doch so schwer

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aureliaazul Avatar

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Das Buch handelt von Stevie (Stephanie), die sich gezwungenermaßen in einer Therapieeinrichtung für Esssgestörte wieder findet. Dort soll sie gegen ihre Bulimie kämpfen, was sie allerdings nicht möchte. Ihr Ziel ist es am Todestag ihres verstorbenen Bruders Joshua einfach zu verschwinden und dort zu sein wo ihr Bruder ist. Tot zu sein, dass ist es was sie möchte. Ihre Therapeutin Anna versucht ihr andere Wege - wie sie mit ihrer Wut,ihren Schuldgefühlen und ihrer Trauer umgehen kann - zu zeigen. Nach und nach erkennt Stevie was wirklich wichtig ist und was sie wirklich möchte.



Da ich schon mehrere Bücher zu diesem Thema gelesen habe, versuchte ich mich an diesem Buch. Doch kaum ein Buch ist so feinfühlig, realistisch und berührend geschrieben wie dieses. An vielen Stellen - vor allem diejenigen die mit Joshua zu tun haben - kamen mir die Tränen, weil sie so echt geschrieben sind und man fast den Trennungsschmerz spüren kann, auch wenn man bloß passiv daran beteiligt ist als Leser. Man erfährt viel über die Familie,Freunde, dem gesamtem Umfeld von Stevie und kann erahnen wie es zu ihrer Essstörung kam. Gut gemacht ist hier auch, dass immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit (in Form von Stevies Erinnerungen) hin und her geswitcht wird und man so einen guten Eindruck in die Gefühlswelt von Stevie bekommt und teilweise mitfühlen kann. Etwas gestört hat mich, dass die Geschichte am Anfang so in die Länge gezogen wird und bis ungefähr zur Hälfte nicht viel passiert, danach wird es allerdings umso spannender und das Ende ist echt heftig und ließ mich etwas geschockt zurück. Insgesamt ein wirklich tolles Buch, auch wenn es schwerer und zäher Stoff ist, mit dem man sich dann auseinandersetzen möchte und vielleicht für den ein oder anderen nicht als entspannte Abendlektüre geeignet ist.