Meg Haston: Alles so leicht

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nanacookie Avatar

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Stevie hat einen Plan. Sie möchte aus ihrem Leben und ihrem Körper ausbrechen und daher in genau 27 Tagen von dieser Welt verschwinden. Doch ihr Vater steckt sie kurzerhand in ein Therapiezentrum, in dem sie mit einer Seelenklempnerin an ihren Problemen arbeiten soll. Doch Stevie will sich von nichts und niemanden helfen lassen. Nichts ist ihr wichtiger als zu sterben. Wird sie von ihrem Vorhaben ablassen können?

Ein schwieriges Thema, bei dem man so viel falsch machen kann. Doch Meg Haston hat es geschafft, ein einfühlsames und berührendes Buch darüber zu schreiben, dass einem die Thematik auf eine angemessene Weise näher bringt.

Stevie ist mit ihrer eigenwilligen Art nicht unbedingt ein typischer Hauptcharakter, den man sofort gern hat. Aber auf dadurch wirkt die Geschichte und ihre Person erst richtig real und authentisch. Ihr Verhalten und ihre Handlungen werden plausibel und nachvollziehbar beschrieben. Auch ihre Charakterentwicklung und ihre Gedanken verändern sich auf eine sehr realistische Weise.

Allein mit dem Schreibstil hatte ich manchmal meine Probleme. Er konnte mich nicht so ganz gefangen nehmen und in Stevies Welt ziehen, aber ihre Geschichte war trotzdem sehr einnehmend. Die Erzählperspektive dagegen war perfekt gewählt. In der Ich-Form konnte man direkt an Stevies Gedanken und Gefühlen teilhaben.

Man merkt in diesem Buch sehr gut, dass die Autorin selber einmal mit einer Essstörung zu kämpfen hatte. Nur wer schon persönlich mit diesem Thema konfrontiert war, kann die Handlungen von diesen Personen nachvollziehen und verstehen.

Ich bin wirklich begeistert von dem Buch und wie realitätsnah Stevies Geschichte erzählt wird.