Ultimative Buße

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Stevie hat nur noch ein Ziel. Wenn sich der Todestag ihre Bruders jährt, wird auch sie sterben. Doch niemand versteht, dass sie das tun muss. Ihr Vater lässt sie in ein Therapiezentrum einweisen. Das fehlte ihr gerade noch. Zusammengesperrt werden mit Mädchen, die stolz darauf sind auf dem Weg der Heilung zu sein – belästigt von Seelenklempnern, die von nichts eine Ahnung haben… Stevie ist fest entschlossen, sich nicht von ihrem Plan abbringen zu lassen.

Ein Buch, dass einem den Atem nimmt und bei dem man sich schon bald gar nicht mehr sicher ist, ob es eine Rolle spielt wie es endet, ob Stevie lebt oder stirbt – vielleicht muss sie sich nur selbst vergeben. Überzeugende Charaktere und ein starkes Thema, das sensibel, ernst und schonungslos ehrlich behandelt wird. Obwohl nichts heruntergespielt wird und man mit Stevies Wut und Ablehnung wider besseren Wissens sympathisiert, schimmert doch jede Seite vor Hoffnung und dem zaghaften Leuchten neuer Träume.

Die Geschichte lässt sich nicht aus der Hand legen. Ich habe sie in einem Zug gelesen und bis zur letzten Seite gebangt und gezweifelt. Jede Figur hat sich sofort in mein Herz geschlichen. Man möchte sie alle in den Arm nehmen und sie von ihrer Krankheit heilen. Magersucht und Bulimie – Themen, die seit Jahrzehnten hauptsächlich die Mädchen betreffen und bis heute ein trügerischer Ausweg für den gesellschaftlichen Druck erscheinen.
Eine klare Leseempfehlung!