Alles Tofu, oder was?

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raschke64 Avatar

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Dana lebt streng vegan. Und sie will missionarisch alle Leute in ihrer Umgebung dazu überzeugen. Ihre kleine Tochter fügt sich mehr oder weniger willig, ihr Hund will es nicht fressen, ihr Freund Paul allerdings lehnt das total ab. Bei einem geplanten romantischen Diner eskaliert das Ganze und Paul verlässt Dana. Statt dessen steht auf einmal ihr Vater vor der Tür, der von seiner Frau rausgeschmissen wurde und nun eine Bleibe sucht. Dazu kommt noch, das Danas kleines veganes Bistro überhaupt nicht läuft und eine Immobilienfirma das Haus abreißen will. Damit verliert Dana nicht nur ihre Arbeit, auch ihre Wohnung. Das will sie nicht. Doch die Immobilienfirma greift zu mehr als unfairen Methoden. Zum Glück hat Dana ihre Familie und Freunde und da ist auch noch Philipp …

Das Buch ist ein typisches Ellen-Berg-Buch (was man schon am Cover erkennt, dessen Figuren zwar überhaupt nichts mit dem Inhalt zu tun haben, aber immer gleich erkennbar sind). Der Inhalt hat eine Botschaft, die Figuren sind aber so überzeichnet, dass man sich köstlich darüber amüsieren kann. Gerade Dana mit ihrer Vegan-Überzeugungsmission schießt oft so weit über das Ziel hinaus, dass sich niemand „auf den Schlips getreten fühlen muss“, der mit vegan nichts am Hut hat. Auf der anderen Seite werden aber auch nachdenkenswerte Überzeugungen vermittelt und nicht alles ist nur „leicht und seicht“. Diese Balance zwischen guter (Sommer)Unterhaltung und trotzdem etwas Tiefgang gelingt Ellen Berg gut. Das Lesen hat richtig viel Spaß gemacht und mehr als einmal musste ich richtig grinsen, weil die Figuren einfach liebenswert waren (allen voran der Koch). Ich habe mir das Buch immer schon als Film vorgestellt … es bietet sich dafür wirklich an. Alles in allem: lesenswert!