Erinnerungen an eine dunkle Zeit

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Bereits die ersten Zeile der Leseprobe entführten mich mitten ins Geschehen: dem Abend von Hitlers Ernennung zum Reichskanzler, erzählt aus der Sicht der jungen Jüdin Ruth. Ich konnte mir die Geschehnisse deutlich bildlich vor Augen führen, Der Schreibstill Anna Funders lässt sich gut lesen, verzichtet dabei aber nicht auf Atmosphäre und wichtige Details. Die Leseprobe gefiel mir sehr, sehr gut. Die Protagonistin Ruth hat etwas lebensbejahendes, lockeres und kesses an sich, was mich bei Buchcharakteren immer anzieht. Der Zeitwechsel von den Dreißiger Jahren nach 2001 war gut gemacht und verspricht einen fesselnden Handlungsverlauf, da man als Leser vermutlich gerade an einer spannenden Stelle wieder zu den Erlebnissen der Seniorin Ruth "springt".
Geschichte und historische Romane faszinieren mich schon seit jeher. "Alles was ich bin" verspricht ein sehr guter Roman über Ereignisse aus dem deutschen Widerstand zur Nazizeit zu sein, von dem ich mir neue Einblicke in diese dunkle Zeit erhoffe. Der Beginn jedenfalls ist schon einmal vielversprechend und das Buch auf die Wunschliste gewandert.