Blick zurück auf 1933 und Leben im Exil

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irismaria Avatar

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Das Cover zeigt das Schwarzweißbild des Gesichts einer jungen Frau, die daliegt und mit offenen Augen zu träumen scheint. Es lässt schon ahnen, dass Frauen im Mittelpunkt stehen und das Buch im letzten Jahrhundert spielt. Tatsächlich hat die australische Autorin Anna Funder drei Frauen in den Mittelpunkt von „Alles was ich bin“ gestellt: die deutschen Widerstandskämpferinnen Dora Fabian und Mathilde Wurm und die jüdische Ärztin Dr. Ruth Becker, Doras Cousine. Ruth erinnert sich 2001 an ihr Leben und schaut zurück ins Jahr 1933 als Hitler gewählt wurde und wie sie diesen Tag erlebte. Die Sprache ist klar und schnörkellos. Später wird der Bezug zu den Widerstandskämpfern deutlich werden und gegen Ende der mysteriöse Tod von Dora Fabian und Mathilde Wurm im Mittelpunkt stehen. Auch über das Leben der politisch Verfolgten Deutschen im Exil erfährt man einiges. Der Roman ist kapitelweise aus der Sicht von Ernst Toller und von Ruth geschrieben, so hat man einen unterschiedlichen Blick auf das Geschehen. Spannend finde ich an dem Buch, dass es auf einer wahren Geschichte beruht, welche Quellen die Autorin verwendet hat, legt sie am Ende dar. „Alles was ich bin“ kann ich empfehlen, denn es gibt einen Einblick in eine entscheidende Zeit unserer Geschichte, die mir nicht so bekannt war, da ich eher Bücher kenne, die im Krieg spielen und nicht 1933.