Sehr beeindruckend

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holle77 Avatar

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Ich habe zwar lange an dem Buch gelesen, was vielleicht auch auf meine derzeitigen Gesundheitszustand zurückzuführen ist, aber es hat mich total beeindruckt.
Es ist einfach kein Roman, den man in einem Rutsch mit einem weinenden und einem lachenden Auge weglesen kann, sondern es wird hier ein Stück Zeitgeschichte vermittelt und zwar aus einer Perspektive, die mir bis dahin fremd war.
Ich habe die Romane von Alfred Kerr über die Jahre im Exil gelesen, aber da ging es mehr um das Leben und Überleben im Exil auf Grund der miserablen äußeren Lebensumstände.
Das Leben von Ruth und Dora ist ja nicht durch finanzielle Not geprägt, da Ruth von ihren Eltern unterstützt wird, sondern hier geht es um hochpolitische Dinge und da zeigte sich für mich auch GB ganz anders, als ich es gedacht hatte.
Die vielen Zeitwechsel haben mich absolut nicht gestört, im Gegenteil, ich fand sie sehr erfrischend, denn sie lockerten das Buch auf. Nach schlimmen Geschehnissen einfach mal wieder an der etwas rauen Menschlichkeit von Bev sich erholen können (nur ein Beispiel), war wohltuend.
Der Name Ernst Toller war mir bekannt, allerdings wusste ich nicht viel von dem Autor, und so hat mir auch diese Lektion in Literaturgeschichte sehr gefallen.
Meiner Meinung nach sind die in diesem Buch angesprochenen Geschehnisse der deutschen Geschichte zur Zeit Hitlers sehr gut aufbereitet worden.