Ein solider Krimi!

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susanne probst Avatar

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Dieses Buch ist ein solider, raffinierter, spannender und schlüssiger Krimi, eingebettet in eine Beziehungs- und Familiengeschichte vor der malerischen Kulisse eines spanischen Herrenhauses und der Weinberge Galiciens.

Im Zentrum steht Manuel, ein Anfang 50 jähriger, erfolgreicher und berühmter Schriftsteller, dessen Ehemann Álvaro bei einem Autounfall ums Leben kam.

Recht schnell wird klar, dass es kein Unfall war.
Recht schnell wird klar, dass es um ein komplexes Netz aus Lügen und Geheimnissen geht.
Recht schnell wird klar, dass es nicht nur um den Tod Alvaros geht.

In diesem packenden und psychologisch plausiblen Krimi, der Vernetzungen zwischen Adel und Kirche fokussiert und in dem Geld, Ansehen, Homosexualität, Drogen und Missbrauch eine Rolle spielen, ermittelt ein ungewöhnliches Trio: Der pensionierte Polizist Nogueira, der Witwer Manuel und der Pfarrer Lucas.

Verschiedene Mutmaßungen werden aufgestellt, verfolgt und z. T. wieder verworfen. Letztendlich wird man von einer unerwarteten Auflösung überrascht.

Die Kritikpunkte, die man vielleicht anführen könnte, sind, dass die Autorin sich für die Auflösung recht wenig Zeit nimmt, dass am Ende die Polarität gut-böse die Oberhand gewinnt und dass es schlussendlich Happy End - Momente gibt. Manch einer würde das Ende des Romans aufgrund der beiden letzten Gründe vielleicht sogar als kitschig bezeichnen.

Aber das ist m. E. Meckern auf hohem Niveau.
Ich kann mich diesem Eindruck und dieser Argumentation nicht anschließen.
Ich fühlte mich bestens unterhalten.
Für mich war dieser Roman ein Glücksgriff, den ich genoß.