Kann man nicht aus der Hand legen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
signalhill Avatar

Von

Für das vergangene regnerische Wochenende war Dolores Redondos "Alles, was ich dir geben will" das perfekte Buch, denn trotz seiner über 600 Seiten kann man es kaum aus der Hand legen. Dabei liegt mein Interesse gar nicht so sehr bei spanischen Büchern, aber die Leseprobe hatte mich voll überzeugt. "Alles, was ich dir geben will" zählt zu meinen Highlights in diesem Jahr. Dabei hätte ich mich allerdings gefreut, wenn man den Titel wie im Original und wie im Englischen belassen hätte und es "Alles, was ich dir geben werde" genannt hätte.

Zum Inhalt: Als Manuel erfährt, dass sein Ehemann Alvaro bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, stürzt eine Welt für ihn ein. Allerdings hat Manuel kaum Zeit zum Trauern, denn die Umstände von Alvaros Tod sind so mysteriös und unerklärlich, und Manuel erfährt immer mehr über seinen geliebten Mann, dass die Seiten für den Leser nur so dahinfliegen.

Der Aufbau und Handlungsverlauf des Buches ist ebenso ungewöhnlich wie seine Charaktere. Dazu kommen (für mich) überraschende Wendungen, die das Lesen des Buches zum großen Entertainment machen. Und auch, wenn ich mich bisher nicht sonderlich für Galicien interessiert habe, macht der Lokalkolorit Lust auf diese Region.

Und wenn ich auch dachte, ich hätte eine Idee, wie das Buch enden könnte, so kommt dann doch alles anders. Auch hier konnte mich die Autorin voll un ganz überzeugen und unterhalten. Ein bisschen Krimi und Whodunit ist also auch dabei.

Fazit: Auch, wenn ich das Cover von "Alles, was ich dir geben will" fantastisch finde, hätte ich mich im Buchladen nicht für den spannenden Roman entschieden. Auch das Lesebändchen ist toll und zeigt die qualitative Hochwertigkeit des Romans. Dank Vorablesen habe ich wieder ein tolles Buch und eine tolle Autorin kennen gelernt. Das Buch könnte die Leser verschiedenster Genre mitreißen.