Tragisch, aktuell, allerdings zum Schluss etwas überfrachtet

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kingofmusic Avatar

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Ich bin ja bekanntlich Fan von spanischer Literatur oder Romanen, die ebendort spielen. Es war mir zwar bisher nicht vergönnt, diesem Land mal einen persönlichen Besuch abzustatten (wenn man mal vom 2-wöchigen Besuch des 17. deutschen Bundeslandes absieht *g*), aber mit dem Alter wächst die Hoffnung *hust*.

Wie dem auch sei: mit „Alles was ich dir geben will“ von Dolores Redondo habe ich mal wieder einen Glückstreffer gelandet.

Ein schwuler Schriftsteller erhält die Nachricht, dass sein Mann bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Nach anfänglichem (nachvollziehbaren) Schock will er natürlich herausfinden, warum sein Mann an einem Ort ums Leben gekommen ist, an dem er zu dem Zeitpunkt gar nicht hätte sein sollen…

Und so gerät Manuel in einen Strudel von Familiengeheimnissen, Verbrechen, Mord – die Story ist voll davon. Zum Ende hin wird es mir sogar etwas ZU viel, was in der adligen Familie an Rachsucht, Drogen- und anderen Missbräuchen vorkommt.

Dennoch hat Dolores Redondo mich mit ihrer Geschichte gepackt. So beschreibt sie neben der immer weitere Kreise ziehenden (Krimi)-Story in poetischen Worten die Vorzüge Galiciens, nimmt uns mit auf steile Weinberge, in tiefe Schluchten – hach, ich will jetzt meine Koffer packen und dort hin. Leider sagt der Alltag etwas Anderes…

Nun gut. Es ist jedenfalls schon länger her, dass ich eine so gelungene Melange aus Krimi, Liebes- und Familiengeschichte und poetischer Naturbeschreibung gelesen habe und vergebe trotz schwerer Story luftig-lockere 5*.