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januar12 Avatar

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Lara Prescott preist ihren Roman „ Alles was wir sind“ als eine „große Geschichte über geheime Heldinnen, die Kraft der Literatur und-die Liebe“ an. Der Leser wird in die Jahre 1949-1961 eingeführt. Aus zwei Perspektiven steht der Roman „Doktor Schiwago“ im Vordergrund. Russland versucht in jeglicher Hinsicht zu verhindern, dass dieser veröffentlicht wird, Amerika hingegen, versucht die Veröffentlichung zu ermöglichen und auch im Osten zu verbreiten. Zwei starke Frauen- die Heldinnen des Romans- dominieren die Handlung in Prescotts Werk. Olga, Geliebte von Pasternak, muss für drei Jahre ins Gefängnis, um auf Pasternak Druck auszuüben. Irina, CIA Mitarbeiterin, versucht mit allen Mitteln dafür zu sorgen, dass Pasternak den Roman veröffentlichen kann. Über die Jahre hinweg wird das Leben der beiden Frauen skizziert. Der Schreibstil ist jedoch sehr nüchtern, sodass der Leser keine wirkliche Bindung zu den beiden Hauptpersonen aufbauen kann. Bezugnehmend auf die „Kraft der Literatur“, hätte ich mir mehr gewünscht, dass der Roman „Doktor Schiwago“ mehr im Vordergrund stehen würde. Politisch wäre es hochbrisant, herauszufinden, warum gerade dieses Werk nicht veröffentlicht werden sollte. Dies hat mir während des Lesens erheblich gefehlt. Das Cover ist individuell und kreativ gestaltet. Selten habe ich Romane mit einem Einband gesehen, die eine Dreidimensionalität in der Überschrift entstehen lassen. Das große Potential dieses Werkes konnte sich leider nicht in allen Kategorien erfüllen. Oftmals fehlte die Tiefe und die Emotion, den Leser mitzunehmen auf eine Reise in eine Welt, in der Propaganda und Krieg an der Tagesordnung waren. Ich hätte mir gewünscht, mehr Emotion und Dramatik spüren zu können. Alle Leser, die gerne anspruchsvolle Literatur lesen, kann ich dieses Werk empfehlen, allerdings mit den bereits erwähnten Defiziten. 4/5 Sternen