Charlotte Roth ist mit diesem Roman gelungen, ein Buch zu schreiben, dass auch weniger sportbegeisterte Menschen fesseln kann. Das Cover lässt vermuten, dass sich die Handlung wohl in den 20-iger oder 30-iger Jahren spielen wird. Aber weit gefehlt... Hier gelingt es die Fäden über die späten Dreißiger bis in die Gegenwart zu spannen. In fesselnder Handlung wird das sportliche und private Schicksal von Jennifer beleuchtet, die sich auf die olympischen Spiele 2011 in London vorbereitet, aber immer wieder von Panikatacken geplagt wird und so Gefahr läuft, nicht in die Olympiamannschaft aufgenommen zu werden. Beim privaten Lauftraining trifft sie Gregory O' Reilly im Park. Selbst Olympinike gewesen wird er ihr Trainer und erreicht, dass sie sich mit ihrer Vergangenheit und ihrer Familiengeschichte auseinandersetzt. Sie nimmt Verbindung zu ihrer fast 100 jährigem Großmutter auf , die eine Stiftung zur Förderung des Behindertensportes betreibt. Von ihr erfährt sie, dass Alberta selbst Teilnehmer der Olympischen Spiele in Berlin 1936 war. Der Leser erfährt, spannend und fesselnd erzählt, wie das 3. Reich sich den Sport zueigen machte, um auch hier Menschen zu manipulieren und beeinflussen zu können. Eindrucksvoll und mitfühlend wird die Zeit des aufkommenden Nationalsozilismus und der Beginn und das Ende des 2. Weltkrieges anhand dieser Familiengeschichte erzählt. Es gelingt immer wieder auch den Bogen zur Gegenwart zu spannen und den Leser in dieser Familiengeschichte gefangen zu halten.