Der olympische Traum

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Die Langstreckenläuferin Jennifer Feldman brannte darauf an den olympischen Spielen in London teilzunehmen. Neben ihrer Trainingsstrecke lief sie Morgen für Morgen durch den Park. Keiner sprach sie an, da Langstreckenläufer nicht so einen hohen Bekanntheitsgrad hatten wie andere Sportler. Doch eines Morgens trat Gregory O’Reilly in ihren Weg und sprach sie auf ihre Grandma Alberta an und äußerte den Wunsch sie zu trainieren. Ein Trainer war das Letzte, was Jennifer brauchte, denn sie hatte schon einen. Doch der war nicht mit ihr zufrieden, da sie ihre Nerven nicht in den Griff bekommen konnte. Doch O’Reilly ließ nicht locker und überredet Jennifer ihre Grandma Alberta zu besuchen. Jennifer fiel aus allen Wolken als sie erfuhr, dass ihre Grandma mit Mädchennamen Alberta Bernhardt hieß, aus Deutschland stammte und als Bogenschützin an der Olympiade 1936 in Berlin teilgenommen hatte. Mit Gregory O’Reilly reist Jennifer nach Mandelville, auf den Landsitz ihrer Familie und hofft, dass ihr Grandma Alberta helfen kann, ihre Probleme in den Griff zu bekommen.

Nach dem ich bereits das Buch „Als wir unsterblich waren“ von der Autorin gelesen habe und davon begeistert war, war ich skeptisch, ob Charlotte Roth das Niveau dieses Buches mit ihrem neuen Roman halten konnte. Doch nach dem ich es nun beendet habe, kann ich nur sagen, sie hat es.

Der Roman ist auf zwei Zeitebenen geschrieben. Die Gegenwartsgeschichte beginnt im Jahr 2011, ein Jahr vor den Olympischen Spielen in London und handelt von Jennifer, die mit den nervlichen Belastungen bei ihren Langstreckenläufen zu kämpfen hat. Der Vergangenheitsstrang beginnt im Jahr 1932, als Berlin als Austragungsort für die Olympischen Spiele 1936 ausgewählt wurde. Hauptprotagonisten sind hier Alberta und ihre Zwillingsschwester Auguste. Beide wachsen in Berlin sehr behütet und frei auf. Alberta kann sich ganz auf ihrem Sport, dem Bogenschießen konzentrieren. Doch im Laufe der Geschichte entwickelt sich Alberta von einem unbekümmerten Mädchen zu einer sehr verantwortungsbewussten jungen Frau. Neben dem Leben von Alberta und Auguste erfährt man als Leser auch viel über den olympischen Traum, wo sich die Völker der Welt in friedlichem Wettkampf messen mögen. Gleichzeitig wird klar wie das Hitler Regime die Spiele und die Sportler für ihre eigenen Zwecke ausgenutzt hat.
Neben der guten Recherche hat mir auch das Verzeichnis mit kurzen Informationen der im Buch auftretenden Persönlichkeiten, die tatsächlich gelebt haben, sehr gefallen.
Ein empfehlenswertes Buch, welches mir noch länger in Erinnerung bleiben wird.