Eine ergreifende Familiengeschichte

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isabell Avatar

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Jennifer ist eine junge Läuferin, lebt mit ihrer Muttter, ihrerm Stiefvater und ihrern Halbgeschwistern in London im Jahre 2011. Neben dem Training arbeitet sie in einem Restaurant. Während eines Traininings spricht sie ein rothaariger Mann auf ihre Urgroßmutter an und bietet sich ihr als Trainer an. Mit ihrem eigenen sehr angesehenen Trainer hat Jennifer ständig Stress, da sie zu Panikattiken neigt. An einem anderen Tag zeigt ihrer Mutter ihr ein Foto, von zwei Mädchen, die Jennifers Aufmerksamkeit erregen , da es auf der Rückseite in Süterlin beschriftet ist. Es soll sich bei einem der Mädchen um Alberta ihre Urgroßmutter handeln. Jennifer ist total erstaunt, denn sie wusste nicht, dass sie deutsche Wurzeln hat.Jennifer geht auf Spurensuche und nun wird die Geschichte aus Sicht der Urgroßmutter erzählt und zwar aus der damaligen Zeit im Nazideutschland. Dadurch kann man völlig in die Geschichte von Alberta eintauchen und die Gegenwart von Jennifer gerät bei mir manchmal in Vergessenheit, weil ich so neugierig auf das Leben von Alberta war. Die Geschichten von Alberta und Jennifer werden zu Schluss des Buches sehr gut wiederzusammengeführt. Mir hat das Buch von Charlotte Roth rundherum sehr gut gefallen. Sie beschreibt die Personen und deren Denken, Gefühle und Erleben so detailliert und intensiv, dass ich mich fühle, ob ich selbst dabeigewesen bin. Die Personen sind für mich so lebendig, dass ich auch Ende das Buches denke, dass ich sie im wirklichen Leben kennengelernt habe. Die Thematik, die sich einerseits mit Olympia beschäftigt, was für mich aber in den Hintergrund tritt aufgrund der Geschichte vom Leben im dritten Reich. Hier bekommen alle Personen auch die "Nebendarsteller" ein Gesicht, so dass ich glaube zu ahnen wieviele Facetten Menschen haben können und wieviele Menschen im dritten Reich so oder anders gehandelt bzw. reagiert haben.

Eine absolute Leseempfehlung von mir, die ich dieses Buch immer wieder nur schlecht aus der Hand legen konnte, weil ich in die Welt dieser Menschen eingetaucht bin.