Himmel über Olympia

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spreeperl Avatar

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Jenny ist Langstrckenläuferin und würde gerne an Olymia teilnehmen. Ihr Trainer ist von dem Gedanken nicht begeistert und will sie nicht melden. Und das mit Recht, denn wenn es ums Ganze geht verliert sie die Nerven und kann nicht mehr laufen. Eines Tages tritt im Park ein Mann an sie heran und bietet sich als Trainer an. Gregory O'Reilly ist von ihrer Großmutter begeistert und will für Jenny einen Traum wahr machen. Von ihrer Großmutter Alberta weiß Jenny nichts, weder etwas über deren Herkunft, noch über sie als Olympiateilnehmerin. Um über ihre Panikattacken hinweg zu kommen, soll Jenny ihre Großmutter besuchen und etwas über ihre eigene Herkunft erfahren. Und Albertas Geschichte ist wirklich außergewöhnlich. Sie ist von der olympischen Idee begeistert und nahm 1936 an den Spielen in Berlin teil. Diese wurden aber shon von Hitlers Machtergreifung überschattet. In dieser Zeit steht Albi auch zwischen zwei Männern, dem korrekten, blonden Hannes und dem smarten, frechen Engländer James. Die Männer freunden sich an und mit Albi und ihrer Zwillingsschwester Auguste bilden ein unzertrennliches Kleeblatt. Aber der Krieg zerstört alle Träume und danach ist nichts mehr wie es war.
Die Idee von Olympia ist, dass sich die Welt in Frieden trifft und sich beim Sport misst. Über den Gedanken zum Sport haben sie die Politik ganz vergessen.
Die Figuren um Hannes und Giselher zeigen wie käuflich und bestechlich die Menschen im Krieg waren. Und nur wenige erkannten schon zu Beginn die kommenden Gräueltaten. In den Gedanken von Albi und James lebt der friedliche Gedanke weiter und James rettet sie mehr als einmal vor dem Untergang.
Ich bin von diesem Buch schwer begeistert. Charlotte Roth hat die Figuren und die Geschichte perfekt konstruiert. Die Ignoranz der Jugendlichen, der Glaube an den Frieden, die Bestechlichkeit des Einzelnen und die Arten der Liebe wurden wundervoll dargestellt. Roth hat schöne Szenen und Sätze geschrieben und ich habe mehrere Seiten mehrfach gelesen, weil es einfach schön war. Die "Liebe" zwischen Jenny und Gregory hätte nicht sein müssen, kam auch unglaubwürdig rüber. Viele der Person im Buch haben einen realen Hintergrund, im Anhang gibt es ein Verzeichnis. Die NS-Zeit war glaubwürdig dargestellt, auch wie sich einzelne Personen verhalten haben. Schön fand ich auch, dass der Titel öfter in Gesprächen vorkam. Ich hatte anfangs Zweifel wie die Geschichte werden wird und bin jetzt einfach begeistert. Jetzt werde ich mir auch "Als wir unsterblich waren" besorgen!
Eine volle Empfehlung mit mehr als 5 Sternen.