Autobiographie und Familiengeschichte

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Bei „Als der Tag begann“ handelt es sich um einen autobiographischen Roman, in dem die New Yorker Ich-Erzählerin Liz Murray die Geschichte ihrer Familie – und damit auch ihre eigene – verarbeitet. Die Drogenkriminalität und den Verlust der Eltern, die eigene Obdachlosigkeit und der Versuch der Eigenständigkeit und Bildung, der schließlich in einer versöhnlichen Haltung und dem vorliegenden Roman einen vorläufigen Höhepunkt findet. 

Die Bestandsaufnahme von Liz Murray liest sich angenehm – ohne falsche Verklärung oder Dramatisierungen: es ist wie es ist bzw. es war wie es war. Dabei fällt vor allem der feine Blick für Details auf, mit dem die Begebenheiten plastisch und für den Leser greifbar werden. Die Schilderungen der Unzulänglichkeiten der Eltern sind sowohl anrührend als auch erschreckend, es ist erstaunlich welch bewegte Vergangenheit der Teenager Liz schon hinter sich hat. 

Das Buch ist etwas für Leseabende, in denen man mal einen Gang zurückschalten möchte und sich von der epischen Monotonie eines anderes Lebens mitnehmen lassen will.