Bedrückend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
fannie Avatar

Von

Kind drogenabhängiger Eltern, Enkelin einer verrückten, in Trance Zwiegespräche mit Gott führenden Großmutter, Teilnehmerin am Gratismittagessen einer Schule, kleine Schwester der sich gegen die Eltern auflehnenden Lisa, eine kleine Bewohnerin der New Yorker Bronx auf der Suche nach Liebe und Zuneigung - das alles ist Liz Murray, die in "Als der Tag begann" nüchtern und sachlich von ihrer Kindheit erzählt. Ein anderes Leben kannte sie schließlich nicht.

Es ist die Geschichte einer Kindheit, in der von Drogen und Alkohol zugedröhnte Eltern an der Tagesordnung sind, der Tagesablauf alles andere als geregelt, das Essen keineswegs genügend oder gar gesund ist und sie als kleines Mädchen nach Zuwendung und Aufmerksamkeit heischend für sich selbst sorgen muss. Ihre Fragen bleiben stets unbeantwortet.

Doch Liz Murray ergießt sich keinesfalls in einem Lamento über diese bedrückende Situation oder jammert. Das einsame Mädchen, das sich selbst die Welt erklären muss, hat viele schöne Erinnerungen parat - nämlich, wie es war, als ihr Vater von der erfolgreichen Suche im Sperrmüll zurückkam oder als ihre Mutter zum Unabhängigkeitstag Feuerwerk besorgt hatte, das die Familie gemeinsam zündete.

Diese Leseprobe hat mich sehr bewegt und mich interessiert, wie die Geschichte von Liz weitergeht, die zu Beginn des Buches mit sechzehn obdachlos ist...

 

Rezensionen: Eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt. Georg Christoph Lichtenberg :-)