Eine Kindheit unter schwierigen Bedingungen

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Sehr anrührend schildert die Autorin ihre eigene Kindheit, mit Ausblicken auf die Geschichte ihrer Eltern. Beide sind gescheiterte Existenzen, die eine kriminelle Karriere hinter sich haben und nicht von den Drogen lassen können. Auch sind sie nicht fähig, für ihren Lebensunterhalt selbst zu sorgen.

Sie schaffen es. zu überleben, indem sie gezielt alle Mittel ausschöpfen, die der Staat und hilfsbereite Mitmenschen bereitstellen. Liz und ihre Schwester werden in diesem Umfeld groß und halten das für die Normalität, denn Vergleichsmöglichkeiten haben sie nicht. Irgendie ist das alles auch interessant, ein großes Abenteuer. Jeden Monat ist einmal Weihnachten, nämlich dann, wenn der Scheck zugestellt wird, den die Mutter wegen ihrer Sehbehinderung erhält. Für fünf Tage gibt es dann reichlich zu essen. Danach lebt man von dem, was der Vater bei seinen "Schatzsuchen" auf dem Müll findet und von kostenfreien Mahlzeiten in Suppenküchen.

Am Ende der Leseprobe soll Liz eingeschult werden und es deutet sich an, dass damit ihre Lebensumstände aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden.

Die Autorin schildert all dies ohne jemanden zu verurteilen, oder Mitleid erwecken zu wollen. Alles ist ganz sachlich, ohne Emotionen dargestellt. Aber genau damit rührt sie den Leser, denn bei diesen Schilderungen müssen wir, die eine solche Kindheit nicht erlebt haben, doch heftig schlucken, so unvorstellbar ist das, was hier als Normalität geschildert wird.

Da dieses Buch autobiographisch ist, muss es der Autorin gelungen sein, dieses Umfeld zu verlassen. Also ist ein positives Ende zu erwarten und also möchte ich zu gerne wissen, wie sie das geschafft hat!

 

 

meldsebjon