Verrückte Kindheit

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Liz Murray beschreibt ihre Kindheit als jüngere von zwei Schwestern, deren Eltern drogenabhängig und kriminell waren.

Was sich für Aussenstehende furchtbar anhört, ist für die beiden, Lisa und Elizabeth, die einzige Art von Familienleben, die sie kennen. Für sie ist es ganz normal, am Monatsanfang auf den Postboten zu warten, der den Sozialhilfescheck bringt, dass die Eltern sich in der Küche einen Schuss setzen, die Mutter in die Kneipe zum Saufen verschwindet und der Vater den Müll wohlhabender Leute durchwühlt.

Liz Murray beschreibt diese Zustände nicht ohne Humor und vor allem so authentisch, dass man sich sehr gut in sie als kleines Kind hineinversetzen kann. Ihre stille Akzeptanz der Gegebenheiten ("wenn es nur Rührei gibt, müssen wir es essen!"), ihre Neugier und ihre Strategien, die Aufmerksamkeit der Eltern auf sich zu ziehen kommen beim Leser an. Wie sie es geschafft hat, diesem Sumpf zu entfliehen und ein Harvard-Stipendium zu bekommen, interessiert mich sehr!

die Waldmeisterin