Rührend aber langatmig

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duracel265 Avatar

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Liz Murray beschreibt in ihrem Buch ihre Lebensgeschichte. Und diese hat es in sich. Aufgewachsen in einer Familie, wo Drogen und Alkohol an erster Stelle standen, sodass sie und ihre etwas ältere Schwester häufig ohne etwas zu essen den Tag überstehen mussten. Liz besucht die Schule nur sporadisch und sieht auch keinen Sinn darin, dort hinzugehen. Trotz allem verliert sie ihren Lebensmut nicht und sorgt sich um ihre Eltern, die nicht in der Lage sind, sich um ihre Kinder zu kümmern. Als sich plötzlich das Jugendamt einmischt und sie zum zweiten Mal in einem Kinderheim unterbringen will, entscheidet sich Liz bewusst für ein Leben auf der Straße, denn nichts ist für sie schlimmer als ein Leben im Kinderheim. So landet Liz noch als Kind auf der Straße, wo sie zwar viele Freunde findet, aber auch viele Sorgen ihr Leben prägen. Sie muss sich jeden Tag einen neuen Schlafplatz suchen, schauen, wo sie etwas zu essen herbekommt und macht sich große Vorwürfe, dass sie sich nicht um ihre HIV-positive Mutter kümmern kann. Als diese an AIDS stirbt, begreift Liz allmählich, dass sie nicht vorhat, ähnlich zu leben wie ihre Eltern.Und sie begreift, dass sie als Schulabbrecherin auf dem besten Weg ist, in die Fußstapfen der Eltern zu treten. Sie reißt sich zusammen und meldet sich an einer Alternativschule an, an der Schüler wie Liz keine Seltenheit sind. Liz ist fest entschlossen, alles zu tun, um ein besseres Leben zu haben als ihre Eltern hatten. Dafür arbeitet sie härter als sich manch einer vorstellen kann, aber es lohnt sich...

Eine rührende Autobiographie, die zwar sehr nüchtern das Leben von Liz Murray darstellt, aber dennoch unter die Haut geht und zum Nachdenken anregt. Es ist kaum zu glauben, wie Liz das Leben meisterte. Allerdings fand ich die Geschichte teilweise etwas zu langatmig. Viele Seiten lang passiert eigentlich nicht viel und das ermüdet schon mal. 100 Seiten weniger hätten es meiner Ansicht nach auch getan.