Wie zieht man sich selbst aus dem Sumpf?

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mel.e Avatar

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 Natürlich bin ich durch Vorablesen.de auf das Buch aufmerksam geworden und ich glaube es gehört zu den ersten Leseeindrücken, die ich hier auf der Seite geschrieben habe. Ich habe es damals nicht gewonnen, aber die Bücherei hier im Ort hat es geführt und ich habe es vor einigen Tagen fertig gelesen und bin nun bereit meine Eindrücke zu verarbeiten. 

Das Leben der Elizabeth / Liz Murray wird hier beleuchtet und einiges hat mich wirklich fasziniert und einiges komplett abgestossen. Die Eltern sind beide drogenabhängig und eines Tages verkauft ihre Mutter sogar den Truthahn um an Drogen zu bekommen. Im Prinzip geht alles Geld für Kokain & Co drauf und die beiden Schwestern müssen hungern. Mir tat es sehr leid um die Mädchen und ich bin fassungslos, daß so etwas möglich ist, daß Kinder dermassen verwahrlosen und nieman einschreitet. Sie schreiten erst ein, als es schon fast zu spät ist und zwar nur, weil Liz eine chronische Schulschwänzerin ist. Warum aber geht Liz nicht zur Schule? Weil sie eine Aussenseiterin sit, sie stinkt, ist schmutzig und ihre Kleidung ist alt und abgetragen. Logischerweise ist natürlich auch kein Geld für Kleidung vorhanden. Liz schämt sich sehr und daher schwänzt sie lieber die Schule, was für mich komplett nachvollziehbar ist, denn wer ist freiwillig ein Aussenseiter und wird von anderen Kindern gemieden. Es kommt wie es kommen muss und Liz Mum hat sich durch ihren unkontrollierten Drogenkonsum mit Aids infiziert. Mittlerweile ist sie zwar clean, aber dem Tod geweiht. Sie verlässt Liz Vater und zieht mit Butch zusammen, der auch die beiden Mädchen aufnimmt. Liz zieht es irgendwann vor obdachlos zu werden und schläft lieber in Hausfluren oder bei Freunden als zu ihrer Mutter oder auhc ihrem Vater zurückzukehren. Liz wird ein Straßenkind. Sie verliebt sich in Carlos und durch ihn hat sie dann zwar ein Dach über den Kopf, aber das Leben ist dennoch sehr unsicher und als sie bemerkt, daß Carlos dealt und selbst kokst, verlässt sie ihn. 

Zeitweise zieht sich die Handlung wie Kaugummi, aber ich habe durchgehalten und wurde belohnt, denn Liz ist eine echt tapfere und mutige junge Frau, die trotz Obdachlosigkeit, ständigem Hunger und ohne Geld ein Harvard Stipendium bekommt und ihren Schulabschluss nachholt. Aufgerührt durch ihre Geschichte und ihre Offenheit wird das Stipendium an sie vergeben. Sie ist mittlerweile 17 und hat Stress mit ihrer Schwester, immer noch kein Dach über dem Kopf, die Mutter gestorben, der Vater an HIV erkrankt und dem Ende nah. Es ist nicht leicht, aber Liz hält durch und schliesst die Schule mit Auszeichnung ab. 

 

Das Buch ist authentisch und auch wenn es zwischendurch sehr langatmig ist, lohnt es sich es zu lesen. Ich kann es nur weiterempfehlen und ich hoffe die Verfilmung des Lebens der Liz Murray wird auch den Weg anch Deutschland finden um ein Zeichen zu setzen, daß man alles schaffen kann, wenn man an sich glaubt und auch den nötigen Mumm besitzt um es durchzuziehen. Liz werden viele große und auch viele kleine Steine in den Weg gelegt und dennoch gibt sie nicht auf, sondern es motiviert eher. 

Eine echte Leseempfehlung von mir  ![](http://www.vorablesen.de/modules/fckeditor/fckeditor/editor/images/smiley/msn/thumbs_up.gif)