Schuld und Mitschuld

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
natimaus Avatar

Von

Der Roman wird aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Einmal berichtet die 16jährige Gretel im Nachkriegsparis von ihren Erlebnissen, Erinnerungen, erwachender Sexualität. Dann ist es die 90jährige verwitwete und wohlhabende Gretel in London, die ihren Alltag und Erinnerungen mit den Lesern teilt. Vater war ein Nazi, der noch vor seinem Tode dafür sorgte, dass Frau und Tochter mit gefälschten Papieren nach Paris fliehen können. Einmal hat der Vater Gretel seine "Arbeitsstätte" im Lager gezeigt und seitdem wird Gretel von Schuldgefühlen verfolgt. In beiden Erzählebenen taucht immer wieder der als Kind verstorbene Bruder auf, ohne dass weitergehende Informationen erfolgen. Es ist auch immer wieder die Rede von "jenem anderen Ort", der nie definiert wird und hin und wieder wird "über den Zaun" geschaut. Man kann nur spekulieren, aber ich möchte wissen und warte deshalb sehnsüchtig auf einen Buchgewinn!
Die präzise und dennoch lockere Sprache, sowie der hin und wieder durchblitzende trockene Humor machen das Buch zusätzlich zu einem Lesevergnügen.