Ela verfolgt mutig ihr Ziel

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lihemann Avatar

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Die fröhliche Astronautin auf dem Cover schwebt durch ein lila Weltall voll bunt-wimmeliger Planeten, Sternbilder und Außerirdischer - und sie hat ihren Rollstuhl dabei. Der ist Elas Fortbewegungsmittel auf der Erde, mit dem sie ständig neue Geschwindigkeitsrekorde aufstellt. Immer dabei und oft atemlos hinterher ist Elas bester Freund Ben, mit dem sie ihre Leidenschaft für das All teilt und der sie in allem unterstützt und an ihren Traum, Astronautin zu werden, glaubt. Die Nachbarin hingegen behandelt Ela mitleidig und spricht ihr ihre Ziele ab. Zum Glück sind die meisten anderen Erwachsenen weniger ableistisch und helfen - einmal von Ben in Elas geheimes Astronautinnentraining eingeweiht -, All-Situationen zu simulieren.

Das Buch ist auch innen mit vielen farbigen Illustrationen ansprechend gestaltet. Der Text ist überwiegend leicht zu lesen, die Story geradlinig und die Spannungskurve flach. Daher ist "Als Ela das All eroberte" zum Vorlesen ab 5, aber auch für Leseanfänger und sensible Kinder gut zu lesen.

Mir gefällt, dass es auch als Anleitung zum Umgang mit Menschen mit Behinderung gelesen werden kann und dass im Anschluss an die Geschichte mögliche Fragen zu Ela beantwortet werden. Auch die quasi nebenbei vermittelten Fakten über Planeten und Astronautinnen sind ein tolles Plus. Die Hauptfigur Ela, ihr Ziel und ihre Behinderung stehen im alleinigen Fokus, was sicherlich auch die Intention der Autor*innen war. Es gibt dadurch jedoch wenig Raum für die Nebenfiguren, sie wirken blass, ihre Daseinsberechtigung besteht darin, Ela zu unterstützen.

Hier geht es vorangig um Repräsentation und Aufklärung, der Unterhaltungswert steht weniger im Fokus. Daher gebe ich fünf Sterne, obwohl das Storytelling mich nicht mitgerissen hat.