Spaß, Weltraumabenteuer und wertvolle Erkenntnisse

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Das Cover von „Als Ela das All eroberte“ von Adina Hermann und Raul Krauthausen finde ich sehr stimmungsvoll und wunderbar passend zur Geschichte. So harmonisch wie auf dem Bild zeigt sich auch in der Geschichte die Kombination aus Weltallbegeisterung, fröhlichem Kinderleben und dem Rollstuhl.

Die Geschichte erzählt von den allerbesten Freunden Ela und Ben, die beide unglaublich Weltall-begeistert sind. Ela möchte nach einem Ausflug ins Planetarium unbedingt Astronautin werden, doch irgendwie scheinen ihr das viele Menschen in ihrer Umgebung nicht zuzutrauen, denn sie ist auf einen Rollstuhl angewiesen…. Die Beiden schmieden deshalb einen Plan, wie Ela ihre Tauglichkeit unter Beweis stellen kann und während Ela diesen mit Bens Hilfe abarbeitet und die Beiden viel Spaß daran haben, lernt Ela ganz wesentliche Einsichten und Spielweisen des Lebens kennen….

Die beiden AutorInnen gehören der Organisation „Sozialheld*innen“ an und geben in diesem Buch einem gehbeeinträchtigten Mädchen eine Stimme. Besonders toll finde ich, neben der Tatsache, dass Behinderung in der Literatur meiner Meinung nach generell zu wenig präsent ist und ich es daher wunderbar finde, wenn sie überhaupt thematisiert wird, dass dies auf eine ganz selbstverständliche und undramatische Weise stattfindet. Ela ist ein ganz „normales“ Mädchen, mit Talenten und Einschränkungen, sie erfährt Unterstützung und Kritik genau wie alle anderen und hat ihre ganz individuellen Träume. Dennoch wird ihre Situation nicht romantisiert, sondern es wird aufgezeigt, dass manche Situationen für sie eben schwieriger zu bewältigen sind, als für andere (z. B. in ein Baumhaus zu kommen) oder es Einschränkungen gibt, die im ersten Moment unüberwindbar scheinen (Astronautin werden). Fazit ist aber immer, dass man die Hoffnung nicht aufgeben sollte und es meistens Wege und Möglichkeiten gibt um seine Ziele zu erreichen – auch wenn dies manchmal viel Arbeit, Durchhaltevermögen oder Kreativität erfordert: Was für eine wesentliche, wertvolle und Mut machende Message für alle Menschen!!

Neben der Chancengleichheit für beeinträchtigte Menschen wird gleiches auch für Frauen angesprochen, jedoch alles auf einem spielerische informierenden Level und ohne erhobenen Zeigefinger. Es gibt wunderbar empathische und hinhörende Erwachsene, die Ela auch vor übergriffigen und demoralisierenden Menschen beschützen, eine grandiose Freundschaft, tolle Spielideen für alle jungen Weltraumforscher und einfach eine wirklich zauberhafte und spannende Geschichte mit Hochs und Tiefs, mit wertvollen Erkenntnissen und mit viel Spaß!
Die Sprache der beiden Autoren mag ich dabei ebenso gerne, wie die schönen, bunten und aussagekräftigen Bilder, die die Geschichte perfekt untermalen und weiter erzählen. In beiden Ausdrucksvarianten gibt es überzeugende Details und sowohl das Vorwort einer echten (F)Astronautin sowie der Anhang mit viel Wissenswertem zum Weltall und zu Ela runden die Geschichte perfekt ab. Eine sehr überzeugende Mischung aus Sachwissen, Geschichte und stärkendem emotional-sozialem Support.

Mich hat dieses Buch wirklich erreicht und sogar berührt, denn letztlich geht es um Herzenswünsche und Lebensträume, die wir ja alle auf die ein oder andere Weise irgendwie haben. Auch meine Nichte (7 Jahre alt) ist total begeistert von der Geschichte und wir mussten bereits ein Sachbuch bestellen, damit sie – wie Ela und Ben – noch mehr über den Weltraum lernen kann. Daher gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung an alle kleinen und großen Menschen – viel Freude beim Erobern!