Zwiegespalten

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bibibabby Avatar

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Ich habe mich so über dieses buch gefreut. Das cover hat meinen Sohn sofort begeistert und auch der Klappentext klang sehr toll. Nach der Lektüre bin ich einfach enttäuscht. Die Geschichte an sich ist gut, ABER...

Was mich Gestört hat sind abwertende und unnötige Nebenkommentare in den ersten Kapiteln. Es hätte wirklich nichts gekostet, diese auszulassen.

Schon im ersten Kapitel, als Ela mit der Bahn fährt: die Ansage im Bahnhof ist "unverständlich", die Toiletten muffeln und der Schaffner macht eine unbeholfene Bemerkung über den Rollstuhl. Okay. Ein bisschen unerwartet, aber vielleicht wollen die Autoren zeigen, wie schwierig das Leben für Rollstuhlfahrer ist? 

Im nächsten Kapitel wird nebenbei erwähnt,  dass die Lehrerin während der Vorstellung im Planetarium eingeschlafen ist. Die Anmerkung trägt gar nichts zur Handlung bei, außer sich über die arme Lehrerin lustig zu machen (die im Rest des Buchs nicht wieder auftaucht). 

Im dritten Kapitel wird über die Nachbarin berichtet. Die "olle Tante" schenkt Ela immer blöde Sachen: Glitzerkram, Krankenhaus-Figuren, Bücher über einen Jungen im Rollstuhl. Ihre Mutter hat natürlich der NACHBARIN den Unterschied zwischen "gut gemeint" und "gut gemacht" erklärt, aber letztere scheint nicht kapiert zu haben. Deswegen muss Ela die Geschenke dann "aufwendig verlieren". Auch die "olle Tante" versucht natürlich Ela davon zu überzeugen, dass sie nicht Astronautin werden kann, doch an der Stelle konnte ich nur daran denken, wie unsympathisch und beinahe verwöhnt und egozentrisch Ela ist. 

Ich finde es wirklich schade, weil die Geschichte eigentlich sehr schön ist.