Bewegende Familiengeschichte in Nachkriegszeiten und heute

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Die junge Juni erbt das Haus ihrer verstorbenen Großeltern auf einer einsamen norwegischen Insel und stößt beim Ausmisten auf ein altes Foto, welches ihre Großmutter mit einem deutschen Soldaten um 1945 zeigt.

Damit beginnt Juni sich näher mit dem Leben ihrer Großmutter zu beschäftigen und kommt einigen Familiengeheimnissen auf die Spur. Ihre norwegische Großmutter Tekla verliebt sich 1945 in einen deutschen Soldaten und ging nach Kriegsende mit ihm nach Deutschland, wo sie keine einfache Zeit erlebte. Später kehrte sie in ihre norwegische Heimat zurück, aber auch da wird es nicht einfacher für sie und sie kann ihre Erlebnisse aus Deutschland zu schwer verarbeiten. Darunter leidet auch sehr das Verhältnis zu ihrer eigenen Tochter und Mutter von Juni. Erst mit der Entdeckung und ihren Nachforschungen kommt Juni dem Familiengeheimnissen auf die Spur und kann so manches im Verhalten der beiden Frauen in ihrem Leben besser verstehen.

Trude Teige gelingt es in ihren Roman "Als Großmutter im Regen tanzte" sehr gut 2 Zeitebenen miteinander zu verweben. Sie beschäftigt sich sehr ausführlich und gut recherchiert mit der grausamen Nachkriegszeit von jungen Norwegerinnen in Deutschland in der Zeit ab 1945 bis ca. 1948, aber auch mit deren Auswirkungen auf die nachfolgenden Generationen, die ebenfalls (auf andere Art und Weise) unter der Situation zu leiden hatten.
Nicht nur eine gelungene Familiengeschichte, sondern ebenso ein beeindruckendes Abbild der damaligen Zeit. Es ist kein leichtes Buch, aber gerade in der heutigen leider ein wieder recht aktuelles und wichtiges Thema.