Die Erlebnisse einer jungen Norwegerin im Nachkriegsdeutschland

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magdas_buecherwelt Avatar

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Norwegen: Bei der Auflösung des Haustandes ihrer kürzlich verstorbenen Mutter findet Juni ein Hochzeitsfoto, das 1946 aufgenommen wurde. Es zeigt ihre Großmutter Tekla mit einem jungen deutschen Soldaten. Junis Großvater Konrad ist Norweger und seit 1947 mit Tekla verheiratet. Juni fällt auf, dass ihre Mutter Lilla vor der Hochzeit Teklas mit Konrad geboren wurde.
In Rückblenden wird erzählt wie Tekla während des Krieges den jungen Soldaten Otto Adler kennen- und lieben lernte. Sie ging mit ihm nach Deutschland, obwohl sie deswegen von ihrer Familie verstoßen wurde und ihr die norwegische Staatsbürgerschaft aberkannt wurde.
Juni folgt Teklas Spuren und reist nach Demmin, wo Ottos Familie gelebt hatte. Demmin liegt in Ostdeutschland, welches nach dem Krieg in der russischen Besatzungszone lag. In Demmin erfährt Juni von Zeitzeugen von dem Massenselbstmord von Frauen und Kindern, nachdem russische Soldaten 1945 in die Stadt eingefallen sind. Auch in den Jahren nach dem Krieg ist den Bewohnern Demmins unter den Besatzern Schlimmes widerfahren. Tekla und Otto wollten weg, in den Westen.
Der Roman ist hochemotional, durch die detaillierte Darstellung von Tekla und Juni habe ich mit den beiden Frauen gelitten und getrauert. Ich habe mich gefreut, dass Tekla trotz ihrer traumatischen Erlebnisse doch noch ein schönes Leben mit einem liebevollen Ehemann und Juni Antworten auf ihre Fragen und sogar eine neue Liebe gefunden hatte. Ein Buch, das ich kaum aus der Hand legen konnte, und das mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.