Norwegische-deutsche Geschichte
Juni flüchtet vor ihrem gewalttätigen Ehemann in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern, das zuletzt von ihrer ebenfalls verstorbenen Mutter bewohnt wurde. Die Erinnerungen, vor allem an ihre geliebte Großmutter Thekla und den nicht minder geliebten Großvater werden lebendig. Als Juni beim Sortieren und Aufräumen die Geburtsurkunde ihrer Mutter Lilla findet, stellt sie fest, dass diese vor der Eheschließung ihrer Eltern bzw. Großeltern geboren wurde. Neugierig geworden versucht sie, hinter das Geheimnis zu kommen.
In einem flüssigen und gut lesbaren Stil wechselt Trude Teige die Perspektiven zwischen den Geschehnissen in den Jahren 45/46 und der Gegenwart, gut erkennbar an unterschiedlichen Schriftarten. Thekla erzählt von ihrer großen Liebe zu dem deutschen Soldaten Otto, der sie heiratet und mit in seine Heimat nimmt. Es ist nicht viel übriggeblieben, zwar steht das Herrenhaus in Demmin noch, aber die russischen Soldaten haben fürchterlich gewütet. Im Gegensatz zu Theklas fiktiver Geschichte nimmt Trude Teige hier die historischen Ereignisse in Demmin auf, die jahrzehntelang totgeschwiegen wurden. Juni gelingt es mithilfe ihres neuen Nachbarn und Freund Georg, Theklas Geschichte zu rekonstruieren, während sie mit ihren eigenen Problemen kämpft.
Die Protagonisten werden lebendig und authentisch beschrieben, so ist z.B. die Liebe zwischen Thekla und Otto zu spüren, aber eben auch Theklas Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Auch Juni weiß nicht, wie es weitergehen soll. Parallel zur Trennung von ihrem Mann stellt sie fest, dass sie ein Kind erwartet. Ihre ungewisse Zukunft macht auch Juni mutlos, aber sie ist stark. Sie lässt sich nicht unterkriegen und – noch wichtiger – sie nimmt Hilfe an.
Nach den ersten Seiten war ich nicht sicher, ob ich den Roman weiterlesen wollte. Dann aber zog er mich in seinen Bann. Die Beschreibungen des in Trümmern liegenden Deutschlands, die Menschen, die im Ungewissen über ihre Angehörigen waren, die täglich ums Überleben kämpfen mussten, aber auch die Hoffnung auf eine gute Zukunft sind sehr gut. Dabei spart Trude Teige auch die Schrecken nicht aus. Auch die (Vor-)Urteile der Norweger gegen die deutschen Soldaten und die Bezeichnung der jungen Frauen, die sich in sie verliebten und die Folgen werden thematisiert.
Der Titel ist wunderbar gewählt und das Cover spiegelt Theklas Liebe zum Meer wider.
Fazit: ein lesenswerter Roman mit historischem Hintergrund
In einem flüssigen und gut lesbaren Stil wechselt Trude Teige die Perspektiven zwischen den Geschehnissen in den Jahren 45/46 und der Gegenwart, gut erkennbar an unterschiedlichen Schriftarten. Thekla erzählt von ihrer großen Liebe zu dem deutschen Soldaten Otto, der sie heiratet und mit in seine Heimat nimmt. Es ist nicht viel übriggeblieben, zwar steht das Herrenhaus in Demmin noch, aber die russischen Soldaten haben fürchterlich gewütet. Im Gegensatz zu Theklas fiktiver Geschichte nimmt Trude Teige hier die historischen Ereignisse in Demmin auf, die jahrzehntelang totgeschwiegen wurden. Juni gelingt es mithilfe ihres neuen Nachbarn und Freund Georg, Theklas Geschichte zu rekonstruieren, während sie mit ihren eigenen Problemen kämpft.
Die Protagonisten werden lebendig und authentisch beschrieben, so ist z.B. die Liebe zwischen Thekla und Otto zu spüren, aber eben auch Theklas Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Auch Juni weiß nicht, wie es weitergehen soll. Parallel zur Trennung von ihrem Mann stellt sie fest, dass sie ein Kind erwartet. Ihre ungewisse Zukunft macht auch Juni mutlos, aber sie ist stark. Sie lässt sich nicht unterkriegen und – noch wichtiger – sie nimmt Hilfe an.
Nach den ersten Seiten war ich nicht sicher, ob ich den Roman weiterlesen wollte. Dann aber zog er mich in seinen Bann. Die Beschreibungen des in Trümmern liegenden Deutschlands, die Menschen, die im Ungewissen über ihre Angehörigen waren, die täglich ums Überleben kämpfen mussten, aber auch die Hoffnung auf eine gute Zukunft sind sehr gut. Dabei spart Trude Teige auch die Schrecken nicht aus. Auch die (Vor-)Urteile der Norweger gegen die deutschen Soldaten und die Bezeichnung der jungen Frauen, die sich in sie verliebten und die Folgen werden thematisiert.
Der Titel ist wunderbar gewählt und das Cover spiegelt Theklas Liebe zum Meer wider.
Fazit: ein lesenswerter Roman mit historischem Hintergrund