Spannende Familiengeschichte

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tamarisk Avatar

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Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen, in zwei Ländern(Norwegen und Deutschland) und wird aus zwei Perspektiven erzählt.

In der Gegenwart begleiten wir Juni, die nach dem Tod ihrer Mutter in das Haus der Großeltern auf einer kleinen norwegischen Insel kommt und beim Aufräumen Fotos und Aufzeichnungen findet, die Fragen aufwerfen.

Und wir erfahren die Geschichte von Tekla, der Großmutter von Juni, einer Norwegerin, die nach Ende des zweiten Weltkrieges mit einem deutschen Soldaten in dessen Heimat nach Demmin reist.

Wie so oft hat mich bei solchen Konstellationen die Vergangenheit mehr interessiert. Juni hat zwar ihre eigene Story, die verblasst jedoch gegenüber der Geschichte ihrer Großmutter, denn diese ist wirklich spannend und interessant. Das Leben unter den russischen Alliierten im Osten von Deutschland und den Überlebenskampf im zerstörten Berlin hat die Autorin anschaulich dargestellt. Warum Tekla so gern im Regen getanzt hat, ist wunderschön erzählt.
Das manche Erfahrungen generationsübergreifende Wirkung haben, wird hier gut aufgezeigt.
 Die Perspektiven wechseln sich ab und anfänglich habe ich mich mit dem schnellen Wechsel schwer getan, doch der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen.
 Ich hätte noch gerne mehr über Lilla, die Mutter von Juni, erfahren.
Der Konflikt mit Teklas Eltern und ihrem Bruder und die Heimkehr nach Norwegen fand ich zu kurz abgehandelt. Die Geschichte von Juni hätte auch mehr Potenzial gehabt.

Ich habe gesehen, dass die Autorin noch einen weiteren Roman geschrieben hat, in dem Konrad der Protagonist ist, vielleicht wird hier ein Teil von Teklas Geschichte fertig erzählt. Ich würde auf jeden Fall gerne weiterlesen und hoffe auf eine Übersetzung.  

Fazit: Wer gerne Familienromane liest, die in der Nachkriegszeit spielen, wird diesen Roman auch sehr mögen.