Von Krieg, Liebe und den Leben dazwischen

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justm. Avatar

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Wer dieses Buch beginnt sollte sich auf jeden Fall Zeit nehmen, denn einmal angefangen, möchte man es im Grunde nicht mehr aus der Hand legen.
So erging es mir zumindest.

Trude Teige schaffte es mühelos mich in die Familiengeschichte von Tekla, Lilla und Juni zu ziehen und dabei den Bogen zwischen drei Generationen zu spannen. Das macht sie mit einer Leichtigkeit, die angesichts der teilweise geschilderten Grausamkeiten erstaunlich ist. Und obwohl dabei nie wirklich bildlich oder besonders detailliert, schaffte sie es mich tief zu bewegen. An mehr als einer Stelle sind bei mir die Tränen geflossen.

Zugegebenermaßen waren die beschriebenen Ereignisse für mich nicht neu. Weder die Geschichte der "Deutschenmädchen", noch die Ereignisse aus dem Frühjahr 45 in Demmin waren mir unbekannt. Sie hier miteinander verwoben zu sehen, war trotzdem noch mal etwas anderes und konnte (mich) tief bewegen.

Für mich ein absolut gelungener Roman, der ein dunkles Kapitel der Geschichte beleuchtet, dabei aber anhand einer fiktiven Familie, auch die Auswirkungen von Krieg über folgende Generationen hinaus verdeutlicht und dabei vor allem die Rolle der Frauen in den Vordergrund stellt.

Die Liebesgeschichte um Juni hätte es für mich zwar nicht gebraucht, dennoch kann ich dieses Buch nur jedem, der auch nur einen Hauch geschichtliches Interesse hat, wärmstens ans Herz legen.