Nach dem Lesen des Buches habe ich mich erst einmal über Geschichte und Kultur der Samen informiert, des letzten indogenen Volkes Europas, das im Norden Skandinaviens und Russlands lebt. Darüber wusste ich fast nichts, nur das die Sami- früher Lappen- durch ihre Rentierherden bekannt sind. Dieser Roman ist von einer Sami geschrieben und hinter der Geschichte der beiden Alten, die kurz vor ihrem Tod nach dem verschollenen Neffen suchen, tauchen immer wieder Beschreibungen der Folgen der Diskriminierungen und Benachteilungen auf wie die Umsiedlungen nach Südschweden oder das Verbot der Sprache. Aber die berührende Geschichte des alten Ehepaares, die versucht, ihr Leben in Würde auf ihre Art zu Ende zu bringen, und die dann doch auf wundersame Weise ein gutes Ende findet, kann man auch lesen, ohne sich mit diesem besonderen Hintergrund zu beschäftigen. Trotzdem hätte ich mir ein paar erläuternde Hinweise auf Begriffe wir Joik (Sprechgesang der Samen) gewünscht. Ein wunderbares Buch über ein fast vergessenes Volk, dem ich viele leser wünsche.