Deutsch-Deutsche Geschichte

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amirah Avatar

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35 Jahre ist die Geschichte her - 35 Jahre und doch aktuell wie nie. Flüchtlinge und warum ein Regime jemand zu einem Flüchtling werden lässt.

Im Sommer 1989 flieht Tobias mit seiner Tochter aus der DDR und sucht Zuflucht bei der Prager Botschaft. Was mit einer Handvoll Flüchtlinge anfing endete bei über 2000 Menschen, die dort Schutz suchten. 2000 Menschen, die Ende September 1989 in die Bundesrepublik flüchten durften.

Das Schicksal und die Tyrannei, die Tobias erleben durften, können wir lesen. Ich kann es mir nicht mal annähernd vorstellen, wie schlimm es wirklich gewesen sein muss, in solch einem Land aufzuwachsen, seine Träume nicht verwirklichen zu können, eingesperrt zu sein und der Willkür des Staates ausgesetzt zu sein.

Hut ab vor dem deutschen Botschafter und seinen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Deutschen Botschaft in Prag. Hut ab vor dem Mut und dem Durchhaltevermögen. Hut ab vor den Flüchtlingen, die ausgeharrt haben und dass alles friedlich und glimpflich verlaufen ist.

Die Geschichte um Tobias, seiner Tochter, seiner Ex-Frau und seiner Mutter geht unter die Haut. Man hofft mit allen. Obwohl man weiß, wie es ausgeht, habe ich mitgefiebert und konnte am Ende nicht schnell genug lesen. Die Szene mit Genscher auf dem Balkon hat mir auch beim Lesen eine Gänsehaut verschafft.

Auch wenn die Geschichte um Judith und Tobias Fiktion ist, so ist das Drumherum wahre Geschichte - deutsch-deutsche Geschichte, die erzählens- und lesenswert ist.