Keine Blume im Revier
Der Roman von Behzad Karim Khani ist inhaltlich wie sprachlich bemerkenswert. Reza stammt aus dem Iran und erzählt rückblickend sehr anschaulich, wie er in Deutschland erwachsen wird. Hier wird nichts beschönigt. Keine Ruhrpott-Romantik, keine Kultur des Willkommens. In seiner Siedlung lebt eine willkürlich zusammengewürfelte Gruppe unterschiedlichster Menschen sämtlicher Nationalitäten. Ihre Gemeinsamkeit ist, sich ganz unten in der Gesellschaft zu befinden. Ein Ghetto, in dem der Stärkere bestimmt, in dem Bildung keinen Wert hat, aber der Hund zuerst begrüßt wird.
Reza macht Bekanntschaft mit Kriminalität, erlebt, wie Freunde sterben. Sein Umfeld beschreibt er als ein Aquarium, durch eine Glasscheibe getrennt von der Welt. Sich selbst sieht er mitten in der Scheibe, zu keiner Seite zugehörig.
Nicht jede Metapher ist auf Anhieb nachvollziehbar. In weniger als 200 Seiten steckt sehr viel zum Nachdenken, noch einmal lesen. Stolz und Würde sind zwei Werte, die die persische Kultur in der Wahrnehmung des Autors grundlegend von der deutschen unterscheiden.
Rezas intellektueller, Taxi fahrender Vater liest deutsche Klassiker wie Goethe, Schiller oder Thomas Mann, die ebenfalls gebildete Mutter Habermas und Adorno. In groteskem Gegensatz dazu zitiert der Autor deutsche Werbe-Slogans der Neunziger.
Unter fast ausschließlich deutschen Mitschülern macht Reza Abitur, nebenbei ist er Drogenhändler. Ein scheinbarer Gegensatz in einer Person vereint.
Die oft diskutierte Problematik von Integration findet in diesem Buch Antworten, und zugleich bleiben Fragen offen. Warum wirkt das Ghetto stärker als das schulische Umfeld? Das Buch zeigt auf, wo die Schwächen der Gesellschaft liegen.
Mit Abstand eines der besten Bücher zum Thema Einwanderung!
Reza macht Bekanntschaft mit Kriminalität, erlebt, wie Freunde sterben. Sein Umfeld beschreibt er als ein Aquarium, durch eine Glasscheibe getrennt von der Welt. Sich selbst sieht er mitten in der Scheibe, zu keiner Seite zugehörig.
Nicht jede Metapher ist auf Anhieb nachvollziehbar. In weniger als 200 Seiten steckt sehr viel zum Nachdenken, noch einmal lesen. Stolz und Würde sind zwei Werte, die die persische Kultur in der Wahrnehmung des Autors grundlegend von der deutschen unterscheiden.
Rezas intellektueller, Taxi fahrender Vater liest deutsche Klassiker wie Goethe, Schiller oder Thomas Mann, die ebenfalls gebildete Mutter Habermas und Adorno. In groteskem Gegensatz dazu zitiert der Autor deutsche Werbe-Slogans der Neunziger.
Unter fast ausschließlich deutschen Mitschülern macht Reza Abitur, nebenbei ist er Drogenhändler. Ein scheinbarer Gegensatz in einer Person vereint.
Die oft diskutierte Problematik von Integration findet in diesem Buch Antworten, und zugleich bleiben Fragen offen. Warum wirkt das Ghetto stärker als das schulische Umfeld? Das Buch zeigt auf, wo die Schwächen der Gesellschaft liegen.
Mit Abstand eines der besten Bücher zum Thema Einwanderung!