Vorwärtskommen
Reza ist 10 Jahre alt, als seine Eltern mit ihm aus dem Iran fliehen. Sie stranden in Bochum, in einer Hochhaussiedlung, die vor Armut strotzt und nach Eintopf riecht. Wo Gewalt auf den Straßen zum Alltag gehört und "Eigentumsdelikte eine Lebenseinstellung" sind.
Rezas Eltern stecken fest im Kulturschock. Ihre Abschlüsse werden nicht anerkannt und so bleibt dem Vater das Taxi fahren und stundenweise Arbeit in einem Kiosk. Die Mutter versucht es nochmal mit dem Soziologiestudium, das ihr nicht angerechnet wurde. Nur Reza weiß nicht wirklich wohin mit sich. Er hängt auf der Straße ab und macht sich die Gewalt zu eigen. Seine Wut wird immer größer. Wut auf ein Leben dazwischen, wo sich eine Tür geschlossen hat, die andere aber niemals richtig aufgeht. Wut auf ein Umfeld, dass an keine Zukunft glaubt und Wut auf einen Vater der trotz allem an seinem Stolz festhält.
Kahni beschreibt die Situation der Einwanderer in den 90er Jahren sehr eindringlich und schonungslos. Wir sehen klar, dass sich hier kaum Chancen eröffnen, dass es eine gute Portion Glück braucht, um dem Druck der Straße zu entkommen. Auch Reza wäre fast auf die schiefe Bahn geraten. Er hatte das nötige Quentchen Glück und wohl doch auch ausreichend Verstand. Doch immer wieder lesen wir in Nebensätzen, was aus den Menschen seiner Umgebung wurde. Der eine Freund sitzt im Knast, der andere hatte Kugeln in der Brust nach einem missglückten Raubüberfall. Und so ganz nebenbei erfahren wir auch, dass aus Reza schließlich ein Schriftsteller wird. Genau wie sein Vater.
Zuhause wird er sich wohl nie in Deutschland fühlen, aber die Sprache hat er sich zu eigen gemacht.
Stilistisch ist das Buch wahrlich großartig. Der Autor findet Metaphern, die so pointiert sind, dass sie wie Speerspitzen unser behütetes Weltbild aufbrechen. Er hält der Gesellschaft den Spiegel vor und will damit aufmerksam machen, dass hier Menschen leben, die mehr wollen als dankbar für den Frieden zu sein.
Dieses Buch hat mich regelrecht vom Hocker gehauen. Von der ersten Seite an konnte mich der Autor fesseln. Ich liebe seine Sprache, die mal fast poetisch, mal straßenhart daherkommt. Und ich mag Rezas Geschichte, die mich ein ums andere Mal überraschen konnte. Sie hat meinen Blick wieder ein Stückchen weiter geöffnet für die Hürden mit denen Menschen mit Migrationshintergrund zu kämpfen haben.
Rezas Eltern stecken fest im Kulturschock. Ihre Abschlüsse werden nicht anerkannt und so bleibt dem Vater das Taxi fahren und stundenweise Arbeit in einem Kiosk. Die Mutter versucht es nochmal mit dem Soziologiestudium, das ihr nicht angerechnet wurde. Nur Reza weiß nicht wirklich wohin mit sich. Er hängt auf der Straße ab und macht sich die Gewalt zu eigen. Seine Wut wird immer größer. Wut auf ein Leben dazwischen, wo sich eine Tür geschlossen hat, die andere aber niemals richtig aufgeht. Wut auf ein Umfeld, dass an keine Zukunft glaubt und Wut auf einen Vater der trotz allem an seinem Stolz festhält.
Kahni beschreibt die Situation der Einwanderer in den 90er Jahren sehr eindringlich und schonungslos. Wir sehen klar, dass sich hier kaum Chancen eröffnen, dass es eine gute Portion Glück braucht, um dem Druck der Straße zu entkommen. Auch Reza wäre fast auf die schiefe Bahn geraten. Er hatte das nötige Quentchen Glück und wohl doch auch ausreichend Verstand. Doch immer wieder lesen wir in Nebensätzen, was aus den Menschen seiner Umgebung wurde. Der eine Freund sitzt im Knast, der andere hatte Kugeln in der Brust nach einem missglückten Raubüberfall. Und so ganz nebenbei erfahren wir auch, dass aus Reza schließlich ein Schriftsteller wird. Genau wie sein Vater.
Zuhause wird er sich wohl nie in Deutschland fühlen, aber die Sprache hat er sich zu eigen gemacht.
Stilistisch ist das Buch wahrlich großartig. Der Autor findet Metaphern, die so pointiert sind, dass sie wie Speerspitzen unser behütetes Weltbild aufbrechen. Er hält der Gesellschaft den Spiegel vor und will damit aufmerksam machen, dass hier Menschen leben, die mehr wollen als dankbar für den Frieden zu sein.
Dieses Buch hat mich regelrecht vom Hocker gehauen. Von der ersten Seite an konnte mich der Autor fesseln. Ich liebe seine Sprache, die mal fast poetisch, mal straßenhart daherkommt. Und ich mag Rezas Geschichte, die mich ein ums andere Mal überraschen konnte. Sie hat meinen Blick wieder ein Stückchen weiter geöffnet für die Hürden mit denen Menschen mit Migrationshintergrund zu kämpfen haben.