Zärtlich-brutaler Blick auf Migration
Wenn man überhaupt etwas Kritisches zu Khanis zweitem Roman anmerken möchte, dann die Tatsache, dass er damit die selben Themen verhandelt wie bereits in seinem großartigen Debüt "Hund Wolf Schakal". Aber dies ist mehr als legitim, denn sowohl was er zu Migration, Identitätssuche oder Alltagrassismus zu sagen hat, als auch wie er es diesmal zu Papier bringt, sucht seinesgleichen.
Die autobiografisch angelegte Story erzählt Reza, der mit seinen aus dem Iran geflohenen Eltern in einem Bochumer Hochhaussiedlung lebt, die von Armut und Gewalt geprägt ist und wo "Eigentumsdelikte eine Lebenseinstellung sind". Die Eltern, beide Akademiker, erstarren im Kulturschock, der Sohn fühlt sich alleingelassen, zerbricht und findet seine Einzelteile nicht und sucht seinen Weg schließlich in der Kriminalität, weiß aber, dass er nicht wirklich vorwärts kommt. Denn er trug "Schuhe mit schrägen Sohlen, in denen es immer bergauf ging und nie aufwärts."
Der Autor findet messerscharfe Bilder, die klar machen, wie fremd sich ein Land anfühlen kann, in dem zuerst die Hunde und dann die Herrchen begrüßt werden. Er zeigt auf, wie machtlos Eltern zusehen müssen, wie die Kinder auf die schiefe Bahn geraten. Penibel seziert und interpretiert er das Gefühlschaos des Heranwachsenden, der vor allem eines will: Freundschaft und Anerkennung. Und dabei so oft Ablehnung und Feindschaft begegnet.
Khani hält unserer Gesellschaft den Spiegel vor, völlig ohne anklagenden Unterton. Wir sollen uns nur erkennen, das genügt.
Ich bin von dieser kraftvollen literarischen Stimme begeistert und freue mich daher sehr, dass Khani sein Alter Ego gegen Ende des Romans erklären lässt: "Ich werde immer auf Deutsch schreiben."
Die autobiografisch angelegte Story erzählt Reza, der mit seinen aus dem Iran geflohenen Eltern in einem Bochumer Hochhaussiedlung lebt, die von Armut und Gewalt geprägt ist und wo "Eigentumsdelikte eine Lebenseinstellung sind". Die Eltern, beide Akademiker, erstarren im Kulturschock, der Sohn fühlt sich alleingelassen, zerbricht und findet seine Einzelteile nicht und sucht seinen Weg schließlich in der Kriminalität, weiß aber, dass er nicht wirklich vorwärts kommt. Denn er trug "Schuhe mit schrägen Sohlen, in denen es immer bergauf ging und nie aufwärts."
Der Autor findet messerscharfe Bilder, die klar machen, wie fremd sich ein Land anfühlen kann, in dem zuerst die Hunde und dann die Herrchen begrüßt werden. Er zeigt auf, wie machtlos Eltern zusehen müssen, wie die Kinder auf die schiefe Bahn geraten. Penibel seziert und interpretiert er das Gefühlschaos des Heranwachsenden, der vor allem eines will: Freundschaft und Anerkennung. Und dabei so oft Ablehnung und Feindschaft begegnet.
Khani hält unserer Gesellschaft den Spiegel vor, völlig ohne anklagenden Unterton. Wir sollen uns nur erkennen, das genügt.
Ich bin von dieser kraftvollen literarischen Stimme begeistert und freue mich daher sehr, dass Khani sein Alter Ego gegen Ende des Romans erklären lässt: "Ich werde immer auf Deutsch schreiben."