Freundschaft - das wichtigste Gut im Leben

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dany_87 Avatar

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Der Roman "Als wir unbesiegbar waren" von Alice Adams erscheint im Dumont Verlag und umfasst 332 Seiten. Der Roman ist in viele kurze Kapitel unterteilt und wir begleiten die vier Protagonisten Eva, Sylvie, Lucien und Benedict auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben.
Die Geschichte beginnt im Jahr 1995, alle vier leben in Bristol und stehen kurz vorm Ende ihres Studiums. Die ganze Welt steht ihnen offen und jeder von ihnen freut sich darauf seine Träume und Wünsche zu verwirklichen. Während Eva nur von Zuhause flüchten und in die große Stadt will um im Finanzbuisness durchzustarten, träumt Sylvie von einem freien, ungezwungenem Leben als Künstlerin. Beneditk will seinen Master in Physik machen und irgendwann im CERN in der Schweiz arbeiten und für Lucien scheint das Leben eine einzige Party zu sein.
Im Laufe der Erzählung begleiten wir jeden der Charaktere, wobei Eva den Hauptteil der Geschichte einnimmt. Wir erfahren, wie das Leben alle vier auf die ein oder andere Weise von ihren Zielen abbringt und wie sich Freundschaften verändern können.
Die Geschichte endet im Jahr 2015, die Protagonisten haben also noch einige Jahre vor sich in denen sich in dem jeweiligen Leben und an ihren Freundschaften noch immer etwas verändern kann.
Vor allem vermittelt einem die Geschichte, dass man zwar viel planen kann, das Leben aber doch seine eigenen Wege geht und man, auch wenn man seine vermeintlichen Ziele erreicht hat, nicht zwangsläufig auch glücklich ist. Vor allem aber zeigt die Geschichte, dass man auch an Freundschaften, genauso wie an Liebesbeziehungen, immer wieder arbeiten muss. Sie sind nicht selbstverständlich und können eingehen, wenn man sich nicht um sie kümmert.
Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Der Roman war leicht und flüssig zu lesen. Auch die unterschiedlichen Blickwinkel haben mir gefallen, wobei ich mir gewünscht hätte, dass die Gewichtung auf Evas Leben etwas geringer ausgefallen wäre, da mich ihre Einstellungen und Sichtweisen bis zum Ende ziemlich gernervt haben und ich sie als eher unsympathisch empfunden habe. Luciens Geschichte ist für meinen Geschmack viel zu kurz gekommen und war nur Beiwerk; da hätte man ihn eigentlich auch direkt weglassen können.
Die Geschichte vermittelt letztendlich den schönen und richtigen Spruch, dass Freunde die Familie sind, die wird uns selbst suchen und das eine gute Freundschaft alles überstehen kann. Obwohl die Thematik des Buches einen gewissen Tiefgang hat, ist es dennoch als Sommerlektüre geeignet und schlägt einem, trotz der teilweise heftigen Schicksalsschläge, nicht zu sehr aufs Gemüt. Insgesamt ein guter Roman und ich würde auf jedenfall mehr von der Autorin lesen und das Buch empfehlen.