Friends will be Friends

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
miro76 Avatar

Von

Eva, Benedict, Sylvie und Lucien lernen sich an der Uni in Bristol kennen. Benedict ist ein Physik-Genie und in Eva verliebt. Eva studiert ebenfalls Physik und ist in Lucien verliebt, der nicht studiert und sich sein Auskommen mit Drogen verdient. Sylvie ist Lucien’s Schwester und Eva’s beste Freundin. Sie ist eine talentierte Malerin, auffallend hübsch und allerseits beliebt.
Eine typische Clique mit ihren Verwicklungen. Jeder hat seine Vorgeschichte und trägt sein Päckchen aus der Vergangenheit. Aber am Ende des Studiums stehen sie alle vor einem aufregenden Leben. Die Welt liegt ihnen zu Füssen.

Sylvie und Lucien wollen sie erst mal entdecken und reisen um die Welt. Benedict bleibt an der Uni und macht sein Doktorat in Physik um später am CERN zu arbeiten und Eva steigt ins Finanzgeschäft ein. Sie wird Trader an einer der großen Banken in der City.

Ihre Leben entwickeln sich in völlig verschiedenen Richtungen und doch verlieren sie sich nicht aus den Augen. Auch wenn sie sich manchmal eine Weile nicht sehen.

„Bedeutete die Tatsache, dass Eva sich so sehr verändert hatte und Sylvie nicht, dass Eva nicht authentisch war, dass sie sich verstellte, oder nur, dass Sylvie abgehängt worden war, das sie eine Verliererin war, die nicht weiterkam und sich kein richtiges Leben als erwachsener Mensch aufbauen konnte?“ (S. 146)

Diese Frage habe wir uns in ähnlicher Form wohl alle schon gestellt: was ist Veränderung, Erwachsen-werden und wann verliert man sich selbst aus den Augen?

Amy Adams beantwortet diese Frage durch den Lauf des Lebens. Durch einen kleinen Augenblick, eine unbedachte Entscheidung kann sich alles verändern und dann sieht man was bleibt.

Die Autorin erzählt uns diese Geschichte in riesigen Zeitsprüngen und manchmal können wir nur erahnen, was in der Zwischenzeit passiert ist. Aber nie fehlt der Zusammenhang. Mir hat das sehr gut gefallen. Dadurch ist das Buch kurzatmig und wir können alle vier Protagonisten auf ihrem Weg ins Erwachsen-Werden und -Sein begleiten.

So verschieden die Vier auch sind, sie halten doch beständig zusammen und das gefällt mir besonders gut an diesem Roman. Auch ich habe solche Freunde und auch wenn der Kontakt oft nur sporadisch besteht, weiß ich, dass ich mich im Ernstfall auf sie verlassen kann.

Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich mag den Erzählstil, es liest sich angenehm und flüssig und man findet immer wieder literarische Perlen in den Absätzen. Auch den Schluss fand ich schön. Nicht alles kann gut ausgehen, aber es ist erträglich, wenn man nicht alleine ist. Deshalb gibt es uneingeschränkte 5 Sterne und ich kann es auch absolut als Sommerlektüre empfehlen, weil es locker zu lesen ist, spannend und trotzdem nicht seicht.