Ein wichtiges Stück deutsche Geschichte

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giselle74 Avatar

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1989. Die Berliner Mauer fällt. Im ersten Gedränge lernt Alexandra den jungen Studenten Oliver kennen und lieben. Berlin während der Weimarer Republik. Paula liebt Clemens trotz aller Widrigkeiten. Zusammen kämpfen sie für eine "bessere Welt".

Dieser Roman hat mich wirklich überrascht. Zum einen, weil ich nicht damit gerechnet hatte, einen Roman zu lesen, der von der Familiengeschichte der Autorin inspiriert wurde, zum anderen, weil dieses Buch so spannend geschrieben wurde, daß ich es ungern weglegen mochte und zum dritten, weil es in der für mich bisher thematisch eher gemiedenen Weimarer Republik spielt, die ich politisch unübersichtlich und oftmals wenig nachvollziehbar finde. Durch Paulas Augen konnte ich mich besser einfühlen in die Träume, Wünsche und Lebensvorstellungen dieser Zeit, habe ich mich zum ersten Mal mit dem linken Spektrum der Politik beschäftigt und verstehen können, welche Ziele damals verfolgt wurden und warum.
Es ist definitiv der Part von Paula, der dieses Buch lebendig macht, auch wenn die Geschichte erst mit Alexandra ihre Vollendung findet. Paula ist die kämpferische, gefühlvolle, voll im Leben stehende Frau, der man so gerne ihr verdientes Glück wünschen würde. Alexandra spiegelt für mich zu sehr die gebrochene Frau, die Paula durch das Zeitgeschehen wird.
"Als wir unsterblich waren"... Eine großartige Aufarbeitung eines Stückes deutscher Zeitgeschichte, das durch das nachfolgende Grauen viel zu oft in Vergessenheit gerät und zugleich die Geschichte einer wunderbaren Frau, die so stark ist, in dieser Zeit zu überleben und ihre Träume nicht zu verlieren...