Paula, eine starke Frau

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engelsgesicht77 Avatar

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November 1989. Die Mauer zwischen West- und Ostberlin wird geöffnet und die Ostberlinerin Alexandra wird von ihrer Freundin Meike zur Grenze geschleppt, weil sie mit eigenen Augen überzeugen will, dass die Mauer offen ist. Im Gewühl der Masse verliert Alexandra ihre Freundin aus den Augen, stattdessen trifft sie auf den jungen Mann Oliver und es ist Liebe auf den ersten Blick. Sie bleibt einige Tage bei ihm und lernt Westberlin kennen. Danach wissen beide, dass sie sich wieder bei ihren Familien melden müssen. Als Alexandra ihren Freun ihrer Oma vorstellt, rastet sie aus und verbietet ihrer Enkelin den Mann weiterhin zu sehen. Danch wird sie ins Krankenhaus geliefert. Warum ist die Oma so ausgerastet und wird Alexandra den Grund erfahren?

Der andere Strang erzählt von Berlin vor dem Ersten Weltkrieg. Die junge und mutige Paula setzt sich leidenschaftlich für Frauen- und Arbeiterrechte ein. Ihre Träume von einer neuen, gerechteren Welt teilt sie mit dem charismatischen Studentenführer Clemens, mit dem sie Seite an Seite kämpft.

Ich bin in der DDR aufgewachsen und war 12 Jahre alt als die Mauer fiel. Am Tag zuvor hatte ich meinen Vater gefragt, ob es irgendwann mal passieren wird, dass die Mauer geöffnet wird. Mein Vater sagte mir, dass es nie passieren würde und am nächsten Tag erfuhren wir die Mauer geöffnet wurde. Da meine Eltern in der Nähe von Berlin wohnen, sind wir gleich nach Berlin gefahren und haben uns überzeugt, dass die Mauer wirklich offen war und wir einfach nach Westberlin durften. Es war einfach unglaublich und unbegreiflich. Ich habe immer noch ein Gänsehautgefühl, wenn ich daran zurück denke, die vielen, vielen Menschen, die so froh waren, dass die Mauer geöffnet wurde.

Für mich war das ein wundervoller Roman, zum Schluss hab ich lange gebraucht das Buch zu beenden, weil ich nicht wollte, dass es ein Ende gibt. Aber zum Glück gab es ein Happy End. Wünsche mir noch mehr solche Bücher zu lesen, weil ich gerne Bücher über das alte Berlin lese und man erfährt so einiges über die Geschichte. Ich kenne die Figuren Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, aber erst durch dieses Buch hab ich verstanden, warum die Figuren die Geschichte geprägt haben. Zwischendurch hab ich mich auch im Internet über die beiden Figuren recherchiert.

Das Cover gefällt mir ganz gut, nur die Frau vorne drauf gefällt mir nicht so ganz, weil man denken könnte, es handelt sich um einen Liebesroman. In dem Buch spielt die Liebe auch eine Rolle, aber so ein richtiger Herz-Schmerz-Roman ist es nicht. Nachdem ich das Buch gelesen habe, weiß ich warum die Frau auf dem Cover ist, dies ist Paula, die in dem Buch ihre Geschichte erzählt. Sie war echt eine tapfere Frau, die sich nicht unterkriegen lassen hat und zum Glück auch ihre Träume und Wünsche teilweise verwirklichen konnte, weil sie mit den richtigen Menschen zusammen war. Wäre sie mit anderen Leuten zusammen, dann hätte sie sich unterbuttern lassen, glaub ich jedenfalls. Auch der Schreibstil lässt nichts zu wünschen übrig, da dieser sehr flüssig und verständlich war.

Fazit: Für jeden, der sich für das alte Berlin und für den ersten Weltkrieg interessiert, würde ich das Buch wärmstens empfehlen.