Whitney und Robyn

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katja-68 Avatar

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Die Romanbiografie "Always love you" beginnt mit Whitneys ersten Auftritten als junges Mädchen im Gospelchor der Kirche ihres Heimatortes und endet auf dem Höhepunkt ihrer Karriere: Am Tag der Grammy-Verleihung, als sie für den Soundtrack und das Titellied von "Bodyguard" nominiert war.
Dies klingt nach einer "Wie alles begann" Geschichte und wäre sicher nicht unspannend gewesen - wenn nicht permanent in der Zeit hin und her gesprungen worden wäre.
Leider entsteht dadurch weder ein kontinuierlicher Erzählfluss, noch konnte sich für mich eine wirkliche Nähe zu Whitney Houston aufbauen.
Verstärkt wurde dies noch dadurch, dass die Beziehung zu ihrer Ex-Freundin Robyn die Handlung über weite Strecken dominiert hat.
Die Entwicklung ihrer musikalischen Karriere wird tatsächlich fast nur am Rande erwähnt, was ich seltsam fand, wenn schon mit "Musik war Whitney Houstons Leben" auf dem Cover geworben wird.
Was habe ich vermeintlich über die Sängerin mit der großen Stimme erfahren?
Sie war anscheinend eine Frau ohne nennenswertes Selbstbewusstsein, geprägt von einer dominanten Mutter und stets auf der Suche nach Bestätigung.
Auch hat der jahrelange Drogenkonsum ihr in vielerlei Hinsicht nicht gutgetan.
Wenn man z.B. liest was die Dame sich so alles regelmäßig reingepfiffen hat (auch schon lange vor Bobby Brown!) und sie sich dann gleichzeitig für eine Anti-Drogen-Kampagne einspannen lässt - weil sie selbst ja nicht betroffen ist - ... schon klar!
Whitney Houston hatte alle Chancen ein langes, erfolgreiches und glückliches Leben zu führen: Sie hatte großes Talent, durch die Mutter die besten Branchen-Kontakte, mit Clive Davis einen Top-Manager und mit Robyn Crawford eine enge selbstlose Freundin.
Aber sie hat diese Chancen nicht genutzt, sondern sie in die Tonne getreten.
Ich schwanke zwischen "tragisch" und "wie kann man nur so dumm sein?".