Eine Geschichte wie ein Fluss
"Gestern war ich ein Fluss. Morgen komme ich vielleicht als Regentropfen zurück."
„Am Himmel die Flüsse“ war mein erster Roman von Elif Shafak und hat mich absolut begeistert. Ihre poetische Sprache, die Fähigkeit, komplexe Themen miteinander zu verweben, sodass am Ende alles harmonisch zusammenläuft, sind beeindruckend.
In viktorianischem London lernen wir Arthur kennen und begleiten ihn von seiner Geburt bis zu seinem Lebensende. Im Jahr 2014 reisen wir in die Türkei und den Irak, wo die kleine jesidische Narin durch ihre Großmutter über ihre Vergangenheit lernt. Im Jahr 2018 kehren wir nach London zurück und treffen Zaleekhah, eine Hydrologin, die vor ihrer eigenen Vergangenheit flieht.
Der Roman behandelt zentrale Themen wie Identität, Zugehörigkeit, Liebe, Verlust, Kunst, Tradition und Moderne, Heimat und Exil und all die damit verbundenen menschlichen Erfahrungen über Jahrhunderte hinweg. Die drei drei Protagonist:innen haben eigene Träume, Sehnsüchte und Herausforderungen, die oft auf brutalste Weise spürbar sind. Shafaks Kunst, die Geschichten am Ende zu einem großen Ganzen zu vereinen, ist eindrucksvolles. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto klarer werden die Verbindungen – sei es der Grabstein von Arthur oder ein zartes, verstecktes Tattoo in Keilschrift.
Das zentrale verbindende Element im Roman ist Wasser; es spielt in den Biografien von Arthur, Narin und Zaleekhah eine bedeutende Rolle. Auch die historische und gesellschaftliche Wichtigkeit des Wassers wird immer wieder deutlich. Die Themse, der Tigris, „verlorene“ Flüsse, künstliche Staudämme und die Klimakrise als globale Wasserkrise veranschaulichen eindrücklich, welchen Einfluss unsere Handlungen auf die Natur und auf zukünftige Generationen haben.
Ich möchte nicht zu viel über die Handlung verraten, um Spoiler zu vermeiden. Hervorheben ist aber die wundervolle Übersetzung, die die poetische, beinahe lyrische Sprache und die vielen teils subtilen Verbindungen zwischen den Erzählsträngen meisterhaft ins Deutsche überträgt. Eine absolute Leseempfehlung!
Beim Lesen wechselte ich ab zwischen Print und Hörbuch; letzteres ist zwar leider ein bisschen gekürzt, aber dennoch ebenfalls eine große Empfehlung, denn einerseits half es mir, die Namen und Orte mit der richtigen Aussprache zu verbinden, andererseits war Pegah Ferydoni die ideale Wahl, zur Vertonung dieses Romans. Ihr schauspielerisches Können gibt den drei Erzählsträngen mit Arthur, Narin und Zaleekhah je eine eigene Dimension. Ihre Stimme, melancholisch und weich, trägt die Emotionen, ist angenehm zu hören und das perfekte Pendant zu Shafaks wundervoller Sprache.
„Wir schaffen Kunst, um eine Spur für die Zukunft zu hinterlassen, eine kleine Krümmung im Fluss der Geschichten, der viel zu schnell fließt und viel zu wild ist, als dass wir ihn erfassen könnten.“
„Am Himmel die Flüsse“ war mein erster Roman von Elif Shafak und hat mich absolut begeistert. Ihre poetische Sprache, die Fähigkeit, komplexe Themen miteinander zu verweben, sodass am Ende alles harmonisch zusammenläuft, sind beeindruckend.
In viktorianischem London lernen wir Arthur kennen und begleiten ihn von seiner Geburt bis zu seinem Lebensende. Im Jahr 2014 reisen wir in die Türkei und den Irak, wo die kleine jesidische Narin durch ihre Großmutter über ihre Vergangenheit lernt. Im Jahr 2018 kehren wir nach London zurück und treffen Zaleekhah, eine Hydrologin, die vor ihrer eigenen Vergangenheit flieht.
Der Roman behandelt zentrale Themen wie Identität, Zugehörigkeit, Liebe, Verlust, Kunst, Tradition und Moderne, Heimat und Exil und all die damit verbundenen menschlichen Erfahrungen über Jahrhunderte hinweg. Die drei drei Protagonist:innen haben eigene Träume, Sehnsüchte und Herausforderungen, die oft auf brutalste Weise spürbar sind. Shafaks Kunst, die Geschichten am Ende zu einem großen Ganzen zu vereinen, ist eindrucksvolles. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto klarer werden die Verbindungen – sei es der Grabstein von Arthur oder ein zartes, verstecktes Tattoo in Keilschrift.
Das zentrale verbindende Element im Roman ist Wasser; es spielt in den Biografien von Arthur, Narin und Zaleekhah eine bedeutende Rolle. Auch die historische und gesellschaftliche Wichtigkeit des Wassers wird immer wieder deutlich. Die Themse, der Tigris, „verlorene“ Flüsse, künstliche Staudämme und die Klimakrise als globale Wasserkrise veranschaulichen eindrücklich, welchen Einfluss unsere Handlungen auf die Natur und auf zukünftige Generationen haben.
Ich möchte nicht zu viel über die Handlung verraten, um Spoiler zu vermeiden. Hervorheben ist aber die wundervolle Übersetzung, die die poetische, beinahe lyrische Sprache und die vielen teils subtilen Verbindungen zwischen den Erzählsträngen meisterhaft ins Deutsche überträgt. Eine absolute Leseempfehlung!
Beim Lesen wechselte ich ab zwischen Print und Hörbuch; letzteres ist zwar leider ein bisschen gekürzt, aber dennoch ebenfalls eine große Empfehlung, denn einerseits half es mir, die Namen und Orte mit der richtigen Aussprache zu verbinden, andererseits war Pegah Ferydoni die ideale Wahl, zur Vertonung dieses Romans. Ihr schauspielerisches Können gibt den drei Erzählsträngen mit Arthur, Narin und Zaleekhah je eine eigene Dimension. Ihre Stimme, melancholisch und weich, trägt die Emotionen, ist angenehm zu hören und das perfekte Pendant zu Shafaks wundervoller Sprache.
„Wir schaffen Kunst, um eine Spur für die Zukunft zu hinterlassen, eine kleine Krümmung im Fluss der Geschichten, der viel zu schnell fließt und viel zu wild ist, als dass wir ihn erfassen könnten.“