Reisen auf den Spuren des Wassers
Alles beginnt mit einem Tropfen Wasser, der in Ninive zu Urzeiten ins Haar des Königs Assurbanipal, ein gebildeter, aber grausamer Herrscher fällt. Der Tropfen, das Wasser, sind der rote Faden, der dieses Buch prägt und die drei Stränge zusammenhält.
Ein Strang erzählt die Geschichte Arthur, König der Abwasserkanäle und Elendsquartiere. In größte Armut geboren, hat dieses Kind eine besondere Gabe, es vergisst nichts. Mit seiner Begabung und etwas Glück wird aus ihm ein belesener, gebildeter Mensch, Forscher und Spezialist für Keilschrift.
Narin ist Jezidin und lebt am Ufer des Tigris. Ihre Mutter ist früh verstorben und sie wächst mit Vater und Großmutter auf. Ihre Heimat ist bedroht, ein großes Staudammprojekt wird ihr Dorf und alle Kulturgüter, Zeugnisse der assyrischen Vergangenheit auslöschen. Ihre Geschichte startet 2014 und gibt Zeugnis von der Diskriminierung, den Gefahren und der Gewalt gegen sie.
Und dann wird noch Zaleekhahs Geschichte erzählt. Sie ist Hydrologin, fasziniert vom Wasser. Ihre Ehe ist gerade gescheitert, sie zieht auf ein Hausboot. Zaleekhah hat auf tragische Weise ihre Eltern früh verloren und kämpft mit ihrer Traurigkeit. Sie liebt das Wasser, sie liebt ihren Beruf, doch manchmal hat sie das Gefühl, nicht mehr weiter leben zu wollen.
Diese drei Personen hängen zusammen, wie, das ist erstens schwierig in Kurzform zu erklären und soll außerdem hier nicht verraten werden.
Alle drei Stränge sind großartig erzählt, die Charaktere sehr vielschichtig gezeichnet. Großartig auch das viele Hintergrundwissen, über Mesopotamien, über Keilschrift, über jezidische Kultur, über London Mitte des 19. Jahrhunderts, über Wasser, …
Wie die Autorin es schafft, so viele Themen in einen Roman zu packen und gleichzeitig wunderbare Fiktion und Literatur zu schreiben, ist faszinierend.
Wie in allen ihren Romanen leiht die Autorin auch hier wieder den Schwachen, den Armen, den Entrechteten ihre Stimme. Sie beschreibt das schwere Leben von Arthur in größter Armut. Die Gefahren, die Krankheiten, die Alkoholsucht, der Mangel, die Härte und die Ausgrenzung. Und sie leiht den Jeziden ihre Stimme, immer missachtet, immer verfolgt, als Teufelsanbeter gebrandmarkt, ermordet, gefoltert, vertrieben, versklavt, …
Ein großartiger Roman, für den man sich allerdings Zeit nehmen muss, nichts für eine schnelle Lektüre. Dafür ist er zu voll mit Wissen, Themen, Handlungen.
Auch sprachlich mag ich die Romane von Elif Shafak sehr.
Ein anspruchsvolles Buch, das mich begeistert hat.
Ein Strang erzählt die Geschichte Arthur, König der Abwasserkanäle und Elendsquartiere. In größte Armut geboren, hat dieses Kind eine besondere Gabe, es vergisst nichts. Mit seiner Begabung und etwas Glück wird aus ihm ein belesener, gebildeter Mensch, Forscher und Spezialist für Keilschrift.
Narin ist Jezidin und lebt am Ufer des Tigris. Ihre Mutter ist früh verstorben und sie wächst mit Vater und Großmutter auf. Ihre Heimat ist bedroht, ein großes Staudammprojekt wird ihr Dorf und alle Kulturgüter, Zeugnisse der assyrischen Vergangenheit auslöschen. Ihre Geschichte startet 2014 und gibt Zeugnis von der Diskriminierung, den Gefahren und der Gewalt gegen sie.
Und dann wird noch Zaleekhahs Geschichte erzählt. Sie ist Hydrologin, fasziniert vom Wasser. Ihre Ehe ist gerade gescheitert, sie zieht auf ein Hausboot. Zaleekhah hat auf tragische Weise ihre Eltern früh verloren und kämpft mit ihrer Traurigkeit. Sie liebt das Wasser, sie liebt ihren Beruf, doch manchmal hat sie das Gefühl, nicht mehr weiter leben zu wollen.
Diese drei Personen hängen zusammen, wie, das ist erstens schwierig in Kurzform zu erklären und soll außerdem hier nicht verraten werden.
Alle drei Stränge sind großartig erzählt, die Charaktere sehr vielschichtig gezeichnet. Großartig auch das viele Hintergrundwissen, über Mesopotamien, über Keilschrift, über jezidische Kultur, über London Mitte des 19. Jahrhunderts, über Wasser, …
Wie die Autorin es schafft, so viele Themen in einen Roman zu packen und gleichzeitig wunderbare Fiktion und Literatur zu schreiben, ist faszinierend.
Wie in allen ihren Romanen leiht die Autorin auch hier wieder den Schwachen, den Armen, den Entrechteten ihre Stimme. Sie beschreibt das schwere Leben von Arthur in größter Armut. Die Gefahren, die Krankheiten, die Alkoholsucht, der Mangel, die Härte und die Ausgrenzung. Und sie leiht den Jeziden ihre Stimme, immer missachtet, immer verfolgt, als Teufelsanbeter gebrandmarkt, ermordet, gefoltert, vertrieben, versklavt, …
Ein großartiger Roman, für den man sich allerdings Zeit nehmen muss, nichts für eine schnelle Lektüre. Dafür ist er zu voll mit Wissen, Themen, Handlungen.
Auch sprachlich mag ich die Romane von Elif Shafak sehr.
Ein anspruchsvolles Buch, das mich begeistert hat.