Am Horizont das Rote Land

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
bücherkarin Avatar

Von

Der Prolog beschreibt die Fahrt gefangener Frauen, die in den Londoner Hafen auf´s Schiff gebracht werden, zur Deportation nach Australien, ihre Sorgen, Ängste, Sehnsüchte, auch kleine Hoffnungen.
Der Klappentext läßt vermuten, dass sich auch die Irin Rhia unter ihnen befindet.

Aber erst einmal lernen wir sie 1839 als junge selbstbewußte Frau kennen, die sich gegen ihren Vater, einen Tuchhändler in Dublin, auflehnt und ihrem Verlobten gegenüber solche Anschauungen vertritt, dass dieser die Verlobung löst, worüber sie nicht mal traurig ist.
Von der Familie ihrer Mutter fließt noch das keltische Blut in ihren Adern. Ihre Großmutter Mamo, die sie sehr liebte, vertrat die Meinung, dass das christentum die alte Religion aus Irland vertrieben und den Frauen ihre Rechte genommen hat. Mamo hätte Rhia nie geraten, zu einem Heiligen wie St. Patrick zu beten. Rhia selbst glaubt sowohl an die katholische Lehre als auch an die alten keltischen Geschichten von Hexen und Geistern. Und sie ist im gegensatz zu ihrem Vater der Meinung, dass eine Frau durchaus allein bleiben und sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen kann.

Mitten in der Nacht wir Rhia geweckt, weil am Kai die Lagerhalle ihres Vaters mit tausenden Ballen leinen brennt. Wahrscheinlich hat der Vater das feuer selbst ausgelöst, als er mit einer brennenden Kerze die Treppe hinunter gestürzt ist. Der Vater wird von einem Polizisten aus der einstürzenden Lagerhalle zwar schwerverletzt, aber lebend geborgen. Worüber Rhia und ihre Mutter Birgit - die erst später gekommen ist, sie war außerhalb von Dublin und hat dort Weberfamilien unterstützt - sehr erleichtert sind.
Aber auf dem ganzen Heimweg beschäftigt Rhia der Gedanke, wieso die Feuerwehr nicht gelöscht hat, mit der Begründung, das Gebäude sei nicht vesichert. Ihr Vater war doch so penibel, das ist unmöglich....

Ein Roman, der auch die historischen Hintergründe des Irland um 1840 näher beleuchtet und flüssig und interessant zu lesen ist.