Rebellin

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lindenblomster Avatar

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Rhiannon, oder kurz Rhia genannt ist wie ihre Namensgeberin eine Rebellin. Entgegen den Geflogenheiten ihrer Zeit liest sie Zeitung, stellt zu viele Fragen und denkt. Deshalb hat sie auch noch keinen Mann gefunden. Den letzten Interessenten hat sie vergrauelt und die Hoffnung auf eine gute Partie dahin. Da erhält Rhia von ihrem Onkel eine Einladung nach London. Dort könnte sie als allein stehende Frau auch arbeiten! In London kann sie bei einer Quäkerin wohnen, welche kürzlich ihren Mann verloren hat. Die Todesumstände waren recht schleierhaft. Kurz nach Rhias Ankunft stirbt ihr Onkel durch eine Pistole, aber war es Selbstmord oder gar Mord. Rhia beginnt nachzuforschen und stößt in der Geschäftswelt auf Ungereimtheiten. Da wird sie selber des Diebstahls beschuldigt und verdächtig schnell nach Australien deportiert. In der Heimat gehen die Untersuchungen weiter und tatsächlich kann Rhias Unschuld bewiesen werden. Doch bis dahin hat sie die Erde einmal umrundet.

Der Rückentext von Am Horizont das Rote Land lässt einen Liebesroman vermuten. Dies ist er ganz und gar nicht. Es geht um Industrialisierung, Opiumhandel und wie die Frauen versuchen, mehr Gleichberechtigung zu bekommen. Der Leser bekommt eine Einführung in die Entwicklung der Fotografie und die Textilindustrie. Für meinen Geschmack waren es zu viele Themen. Zwar passten sie zusammen, aber alles wurde angerissen und dann nur oberflächlich behandelt. Die erste Hälfte des Buches war sehr langatmig, es gab viele Informationen, aber es war nicht spannend. Erst als Rhia auf das Gefangenenschiff kam wurde es interessant und die Spannung gut gehalten. Eine Wandlung von Rhia konnte ich nicht erkennen, aber sie war ja eine sympatische Rebellin. Eine gute Idee war, jedes Kapitel mit einem Stoffnamen zu überschreiben.