Ueber die Liebe zum Land und das Schicksal

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hellga Avatar

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Am Anfang war da ein Quilt, gewoben 1841 auf einem Schiff namens Rajah von zur Deportation nach Hobart verurteilten Frauen als Geschenk für die Damen des Convict Ship Committees. Dies war der Grundstein für die Ereignisse, die Kylie Fitzpatrick im Roman "Am Horizont das rote Land" erzählt und nur ein Puzzlestück der Geschichte, die sie rund um diesen Quilt, der heute ein Museumsstück darstellt, erschaffen hat.

Rhia Mahoney ist die Tochter eines Leinenhändlers aus Dublin, Ende 20 und noch nicht verheiratet. Sie hat ihren eigenen Kopf, sehr zum Missfallen ihres Vaters. Eines Tages brennt die Fabrik nieder, das Unternehmen ist ruiniert denn der Vater konnte die Versicherungen nicht mehr bezahlen. Rhia soll, wenn sie schon nicht heiraten will, nach London gehn um sich dort eine Anstellung als Gouvernante zu suchen. Es fällt ihr schwer, denn sie ist sehr mit ihrem Heimatland und dessen alten Geschichten und vor allem Greystones, wo sie aufgewachsen ist, verbunden. Sie wohnt bei Antonia, einer netten Quäkerin deren Mann kürzlich verstorben ist und auch ihr Onkel Ryan soll ihr helfen sich einzugewöhnen. Doch dann kommt alles anders. Ryan stirbt wenige Tage nach Rhias Ankunft und was anfangs aussieht wie ein Selbstmord stellt sich als Teil eines großen Netzwerks an Opiumhandel und Falschmünzerei heraus. Rhia stellt zu viele Fragen und wird festgenommen. Sie soll nach Australien deportiert werden. Es kommt ihr vor wie ein Traum und dennoch passiert es...

Das Buch ist mit fast 600 Seiten sehr umfangreich. Ich dachte eigentlich, es ginge hauptsächlich um die Deportation im Buch, doch die kam erst viel später. Zu Beginn war deswegen alles etwas langatmig/überflüssig (die Beziehung zu Thomas), und andere Themen hätten meiner Meinung nach besser behandelt/ausgeschmückt werden können (die alten Geschichten von Mamo die Rhia später ins Gedächtnis kommen und ihr helfen, der Zauber Australiens). Im späteren Verlauf wurde es dann tatsächlich spannend, bis die ganzen Puzzleteile zusammengefügt waren, sodass nach einem holprigen Start das Buch doch noch flüssig zuende gelesen werden konnte. Ich habe einiges über Stoff gelesen, Quäker und die damaligen harten Zeiten. Insgesamt hat es mir schon gut gefallen, ein paar Seiten weniger hättens aber auch getan!