Am Meer im Verschickungsheim ist es nicht schön
Am Meer ist es schön von Barbara Leciejewski habe ich sehr gern gelesen. Die Autorin gehört zu meinen Lieblingsautorinnen, bisher konnten mich alle ihre Bücher begeistern, ganz besonders die Mühlbach-Saga, in der sie die Geschichte ihrer Großeltern erzählt.
München, 2018: Susannes Mutter Luise, 87, hat nicht mehr lange zu leben. Susanne informiert ihre Geschwister, die ihre Mutter nicht oft sehen und die Gelegenheit ergreifen sollten, sich von ihr zu verabschieden. Susanne und ihre Tochter Julia, 25, verbringen viele Stunden an Luises Bett, zunächst zu zweit und später zu viert mit Edith und Wolfgang.
Angesichts der Aufmerksamkeit und Zuwendung ihrer drei Kinder lebt die demenzkranke Luise auf, sie hat immer mehr wache Momente. Als sie sich bei Susanne entschuldigt, weiß diese sofort weswegen. Im Alter von neun Jahre wurde sie auf Empfehlung ihres Kinderarztes in ein Verschickungsheim an der Nordsee in Kur geschickt. Am Bett der Mutter erzählt Susanne von ihren traumatischen Erlebnissen im Sommer 1969. Bis heute hat sie Albträume und schreckt nachts schweißgebadet auf, wenn sie von der Erzieherin Tante Erna träumt.
St. Peter Ording, 1969: Bereits im Zug freundet sich Susi mit Moni, Rüdiger und dem kleinen Holger an. Im Kinderheim lernt sie den ein Jahr älteren Matti kennen. Matti ist bereits seit einigen Wochen im Heim und steht Susi mit Ratschlägen und hilfreichen Tipps zur Seite.
Bestrafung, Demütigung, Essenszwang und Misshandlung sind die im Heim angewandten Erziehungsmethoden. Nachts dürfen die Kinder nicht auf Toilette, sie müssen aufessen, um den Speisesaal verlassen zu dürfen. Wenn sie erbrechen, werden sie gezwungen, das Erbrochene aufzuessen. Größere Vergehen werden mit einer Nacht im Keller oder dem Stundenlangen Stehen auf einem Stuhl bestraft. Am meisten fürchten sich die Kinder davor, dass ihr Aufenthalt verlängert wird.
Ich habe der Aufdeckung von zwei Geheimnissen entgegengefiebert: Was ist damals passiert, das Susi so traumatisiert hat, dass sie sich an den Grund für das vorzeitige Ende ihres Aufenthaltes nicht erinnern kann und: Wer ist Julias Vater?
Fast noch schlimmer als die Misshandlungen in dem Verschickungsheim fand ich, dass Susis Eltern ihr nicht geglaubt haben, als sie nach ihrer Rückkehr die Zustände im Heim beschrieben hatte.
Neben den Verschickungsheimen ist das Thema Familie in dem Buch vorherrschend. So finden Susanne und ihre Geschwister nach Jahren der Entfremdung zueinander, und Julia erfährt, wer ihr Vater ist.
Mit dem Schicksal der Verschickungskinder hat die Autorin ein dunkles Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte behandelt, unfassbar, dass Kinder bis in die Achtziger Jahre hinein in Verschickungsheimen gedemütigt und misshandelt wurden.
Auch dieses Buch der Autorin habe ich mit großem Interesse gelesen und konnte es kaum aus der Hand legen. Von mir eine große Leseempfehlung.
München, 2018: Susannes Mutter Luise, 87, hat nicht mehr lange zu leben. Susanne informiert ihre Geschwister, die ihre Mutter nicht oft sehen und die Gelegenheit ergreifen sollten, sich von ihr zu verabschieden. Susanne und ihre Tochter Julia, 25, verbringen viele Stunden an Luises Bett, zunächst zu zweit und später zu viert mit Edith und Wolfgang.
Angesichts der Aufmerksamkeit und Zuwendung ihrer drei Kinder lebt die demenzkranke Luise auf, sie hat immer mehr wache Momente. Als sie sich bei Susanne entschuldigt, weiß diese sofort weswegen. Im Alter von neun Jahre wurde sie auf Empfehlung ihres Kinderarztes in ein Verschickungsheim an der Nordsee in Kur geschickt. Am Bett der Mutter erzählt Susanne von ihren traumatischen Erlebnissen im Sommer 1969. Bis heute hat sie Albträume und schreckt nachts schweißgebadet auf, wenn sie von der Erzieherin Tante Erna träumt.
St. Peter Ording, 1969: Bereits im Zug freundet sich Susi mit Moni, Rüdiger und dem kleinen Holger an. Im Kinderheim lernt sie den ein Jahr älteren Matti kennen. Matti ist bereits seit einigen Wochen im Heim und steht Susi mit Ratschlägen und hilfreichen Tipps zur Seite.
Bestrafung, Demütigung, Essenszwang und Misshandlung sind die im Heim angewandten Erziehungsmethoden. Nachts dürfen die Kinder nicht auf Toilette, sie müssen aufessen, um den Speisesaal verlassen zu dürfen. Wenn sie erbrechen, werden sie gezwungen, das Erbrochene aufzuessen. Größere Vergehen werden mit einer Nacht im Keller oder dem Stundenlangen Stehen auf einem Stuhl bestraft. Am meisten fürchten sich die Kinder davor, dass ihr Aufenthalt verlängert wird.
Ich habe der Aufdeckung von zwei Geheimnissen entgegengefiebert: Was ist damals passiert, das Susi so traumatisiert hat, dass sie sich an den Grund für das vorzeitige Ende ihres Aufenthaltes nicht erinnern kann und: Wer ist Julias Vater?
Fast noch schlimmer als die Misshandlungen in dem Verschickungsheim fand ich, dass Susis Eltern ihr nicht geglaubt haben, als sie nach ihrer Rückkehr die Zustände im Heim beschrieben hatte.
Neben den Verschickungsheimen ist das Thema Familie in dem Buch vorherrschend. So finden Susanne und ihre Geschwister nach Jahren der Entfremdung zueinander, und Julia erfährt, wer ihr Vater ist.
Mit dem Schicksal der Verschickungskinder hat die Autorin ein dunkles Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte behandelt, unfassbar, dass Kinder bis in die Achtziger Jahre hinein in Verschickungsheimen gedemütigt und misshandelt wurden.
Auch dieses Buch der Autorin habe ich mit großem Interesse gelesen und konnte es kaum aus der Hand legen. Von mir eine große Leseempfehlung.