Bewegender Roman

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trauti0207 Avatar

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Am Meer ist es schön erzählt die bewegende Geschichte von Susanne, die seit vielen Jahren ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter und ihren Geschwistern pflegt. Als Kind wurde sie in ein Verschickungsheim geschickt, wo sie schreckliche Erfahrungen machen musste. Doch ihre Eltern glaubten ihr damals nicht und das zerstörte die familiären Beziehungen nachhaltig. Nun liegt die Mutter, inzwischen an Demenz erkrankt, im Sterben. Susanne und ihre Geschwister kommen im Heim zusammen, und es kommt endlich zu einer längst überfälligen Aussprache.

Barbara Leciejewski ist eine wunderbare Autorin, die es meisterhaft versteht, traurige Themen mit viel Gefühl zu erzählen und ihnen gleichzeitig eine besondere Schönheit zu verleihen.

Die Handlung bewegt sich auf zwei Zeitebenen: Zum einen begleiten wir Susanne und ihre Familie bei der letzten Begegnung mit ihrer Mutter, zum anderen erleben wir die bedrückende Vergangenheit im Verschickungsheim. Besonders eindrücklich schildert die Autorin, wie die Kinder dort behandelt wurden. Das ist schockierend und traurig zugleich. Gleichzeitig entstehen aber auch bewegende Momente voller Freundschaft und Zusammenhalt.

Das Ende hat mich besonders berührt: Trotz all des Leids gibt es so etwas wie Wiedergutmachung. Man schließt das Buch mit einem Gefühl von Wehmut, aber auch von Zufriedenheit. Wie immer ein tolles Buch von Leciejewski.