Ebenso bedrückend wie beeindruckend!
Eigentlich stand auf meiner "To read"-Liste vor Barbara Leciejewskis bewegendem Roman "Am Meer ist es schön" (List Hardcover Verlag/ISBN 978-3-471-36088-0/352 Seiten) noch ein weiteres Buch, aber da mir als ebenfalls mehrfach (darunter 1x Juist & 1x Wittdün auf Amrum) "Kinderkurheim-Verschickte" die Buchbeschreibung ziemlich unter die Haut ging, musste ich ihn unbedingt vorziehen.
Das am Strand spielende Kinder zeigende Cover passt thematisch gut zum erzählten Geschehen, allerdings wird die heitere Note durch die vorherrschenden Grautöne erheblich gedämpft - zu Recht!
Die Autorin war mir bisher kein Begriff; es gefiel mir, wie sie stilistisch mit diesem schwierigen Thema umging.
Worum geht's?
Die 8-jährige, leicht lispelnde Susanne ("Susi") wird auf Anraten eines Amtsarztes auf Kosten der Krankenkasse für 6 Wochen Kuraufenthalt in das Heim "Haus Morgentau" in Sankt Peter-Ording an der Nordsee verschickt. Susi möchte das nicht, aber die Eltern versprechen ihr in gutem Glauben einen tollen Urlaub und so fügt sie sich schließlich.
Es werden wahre Horrorwochen!
Wenn die Kinder beispielsweise das unappetitliche Essen verweigern, werden sie gezwungen. Wenn sie es aus Ekel oder sogar wegen einer - vom Personal nicht erkannten bzw. nicht erkennen wollenden - Nahrungsmittelunverträglichkeit erbrechen, zwingt man sie, so lange sitzen zu bleiben, bis sie "den Teller (samt Erbrochenem!) leer gegessen" haben.
Versuche, den Eltern per Post das Elend zu schildern, werden durch Kontrollen unterbunden und durch diktierte Kurztexte auf schönen Ansichtskarten ersetzt.
Als Susi endlich heimfahren darf, werden ihr die erlittenen körperlichen und seelischen Quälereien und Demütigungen nicht geglaubt.
Die Folgen sind sich jahrzehntelang in Albträumen zeigende psychische Narben.
Die laut der Autorin nach wahren Begebenheiten verfremdete Geschichte wechselt zwischen 1969 und 2018, als Susi am Sterbebett ihrer Mutter sitzt.
Glücklicherweise waren meine eigenen Kinderverschickungserlebisse zwar auch nicht durchwegs positiv, aber bei Weitem nicht mit Susannes Schicksal vergleichbar!
In diesem mich sehr beeindruckenden Buch werden zwei andere Bücher erwähnt:
Erich Kästners "Pünktchen und Anton" (natürlich positiv!)
und das schreckliche, aber erst Ende der 80er Jahre nicht mehr neu aufgelegte Buch von
Johanna Haarer "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind"
( https://de.wikipedia.org/wiki/Johanna_Haarer ).
Selbiges wurde auch im zuletzt von mir gelesen Beate Maly-Buch
"Die Trümmerschule - Zeit der Hoffnung" (seit 02. 05. 2025 unter der
ISBN 978-3-548-06901-2 im Ullstein Verlag) erwähnt, zusammen mit einem weiteren Kästner
"Emil und die Detektive"
als "Mutmachbuch" für traumatisierte Kinder.
Das am Strand spielende Kinder zeigende Cover passt thematisch gut zum erzählten Geschehen, allerdings wird die heitere Note durch die vorherrschenden Grautöne erheblich gedämpft - zu Recht!
Die Autorin war mir bisher kein Begriff; es gefiel mir, wie sie stilistisch mit diesem schwierigen Thema umging.
Worum geht's?
Die 8-jährige, leicht lispelnde Susanne ("Susi") wird auf Anraten eines Amtsarztes auf Kosten der Krankenkasse für 6 Wochen Kuraufenthalt in das Heim "Haus Morgentau" in Sankt Peter-Ording an der Nordsee verschickt. Susi möchte das nicht, aber die Eltern versprechen ihr in gutem Glauben einen tollen Urlaub und so fügt sie sich schließlich.
Es werden wahre Horrorwochen!
Wenn die Kinder beispielsweise das unappetitliche Essen verweigern, werden sie gezwungen. Wenn sie es aus Ekel oder sogar wegen einer - vom Personal nicht erkannten bzw. nicht erkennen wollenden - Nahrungsmittelunverträglichkeit erbrechen, zwingt man sie, so lange sitzen zu bleiben, bis sie "den Teller (samt Erbrochenem!) leer gegessen" haben.
Versuche, den Eltern per Post das Elend zu schildern, werden durch Kontrollen unterbunden und durch diktierte Kurztexte auf schönen Ansichtskarten ersetzt.
Als Susi endlich heimfahren darf, werden ihr die erlittenen körperlichen und seelischen Quälereien und Demütigungen nicht geglaubt.
Die Folgen sind sich jahrzehntelang in Albträumen zeigende psychische Narben.
Die laut der Autorin nach wahren Begebenheiten verfremdete Geschichte wechselt zwischen 1969 und 2018, als Susi am Sterbebett ihrer Mutter sitzt.
Glücklicherweise waren meine eigenen Kinderverschickungserlebisse zwar auch nicht durchwegs positiv, aber bei Weitem nicht mit Susannes Schicksal vergleichbar!
In diesem mich sehr beeindruckenden Buch werden zwei andere Bücher erwähnt:
Erich Kästners "Pünktchen und Anton" (natürlich positiv!)
und das schreckliche, aber erst Ende der 80er Jahre nicht mehr neu aufgelegte Buch von
Johanna Haarer "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind"
( https://de.wikipedia.org/wiki/Johanna_Haarer ).
Selbiges wurde auch im zuletzt von mir gelesen Beate Maly-Buch
"Die Trümmerschule - Zeit der Hoffnung" (seit 02. 05. 2025 unter der
ISBN 978-3-548-06901-2 im Ullstein Verlag) erwähnt, zusammen mit einem weiteren Kästner
"Emil und die Detektive"
als "Mutmachbuch" für traumatisierte Kinder.