Eindrucksvoll und bewegend

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azyria_sun Avatar

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Worum geht’s?
Mit 8 Jahren wird Susi zur Erholung in ein Kurheim für Kinder geschickt. Alle freuen sich, dass sie so eine tolle Möglichkeit bekommt, die zudem von der Krankenkasse finanziert wird. Doch die Tanten dort sind streng. Die Regeln hart. Aber wer glaubt schon einem kleinen Kind?

Meine Meinung:
Ich habe schon viele Bücher von Barbara Leciejewski gelesen, aber mit dem historischen Roman „Am Meer ist es schön“ hat sie sich nochmals selbst übertroffen. Auch ihre anderen Bücher habe ich verschlungen. Der Mix aus Fakt und Fiktion gepaart mit den Charakteren, die einem sofort ans Herz wachsen, ist einfach jedes Mal wieder ein Erlebnis. Doch dieses Buch war irgendwie noch fesselnder, noch bewegender und noch mitreißender.

Wir begleiten Susanne, die am Sterbebett ihrer Mutter beginnt, von ihrer Vergangenheit im Kurheim zu erzählen, die ihr damals niemand geglaubt hat. In zwei Zeitsträngen begleiten wir sie und ihre damaligen Freunde bzw. ihre heutige Familie. Und ja, ich habe alle Charaktere geliebt. Die Kinderclique, jedes ein ganz eigener Typ aber alle absolut toll dargestellt. Und auch ihre Familie, ihr Bruder, ihre Schwester und ihre Tochter. Lauter Herzensmenschen, auch wenn einige schwierige Charaktere sind.

In ihrer Erzählung nimmt uns Susanne aus der Gegenwart mit ins Jahr 1969 und zeigt, was damals in den sog. Verschickungsheimen passiert ist. Ich habe davon zuvor tatsächlich noch nichts gehört gehabt; umso geschockter war ich, über die dortigen Zustände zu lesen, wie teilweise noch Erziehungsmethoden des Dritten Reichs verwendet wurden. Und basierend auf diesen Fakten baut Frau Leciejewski ihre für mich emotionalste, fesselndste, erschreckendste und mitreißendste Geschichte auf. Ich konnte mit den Kindern mitfühlen, ihre Hoffnungen und ihre Ängste. Das Buch war ein absoluter Pageturner, man wollte – wie auch Susis Familie in dem Buch – unbedingt und sofort wissen, wie es weitergeht, was noch alles passiert ist. Schon lange hat mich keine Geschichte mehr so gepackt, wie dieses Buch! Und auch die Gegenwart, mit der sich am Ende der Kreis zur Vergangenheit schloss, war genial! Wir durften erleben, wie durch Susis Geschichte und ihre totkranke Mutter eine Familie wieder zusammenwuchs. Es war einfach wundervoll, während des Buches Teil dieser beiden Gruppen sein zu dürfen. Sie begleiten zu dürfen. Mit ihnen zu fühlen und vor allem sich mit ihnen zu freuen! Ein geniales Buch, ein absoluter Pageturner und ganz klar eines meiner Jahreshighlights! Das Buch muss man gelesen haben!

Fazit:
„Am Meer ist es schön“. Eigentlich. Doch Barbara Leciejewski nimmt uns mit in eine ganz andere Realität. In die der Verschickungsheime. Und darum baut sie eine absolut emotionale und fesselnde Story auf, die mich von der ersten bis zur letzten Seite und auch darüber hinaus nicht mehr losgelassen hat. Erschreckende Wahrheiten, sensationelle Herzenscharaktere, eine unglaubliche Geschichte und viele schöne Momente – das dürfen wir hier erleben.

5 Sterne von mir – ich hätte noch ewig weiterlesen können!