Kinderverschickung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
moma58 Avatar

Von

Verschickungskinder und ihr Leid. Ein Thema, dem man sich scheinbar nur ungern annimmt. Anders die Autorin Barbara Leciejewski. Sie beschreibt in ihrem 350seitigen Roman das teilweise unsagbare Leid und den Kummer dieser zahlreichen Kinder, die zwischen den Fünfziger- bis Ende der Achtzigerjahre quer durch Deutschland auf "Kur" verschickt wurden. Die erfundene Geschichte vom fiktiven Haus Morgentau, dem Peronal sowie den teils bös- und abartigen Erzieherinen lässt mich nicht kalt. Was hat man diesen Kindern nur angetan, warum hat es so lange gedauert bis die Welt drum herum darauf aufmerksam wurde. Warum haben die betroffenen Eltern nicht darauf reagiert? Fragen über Fragen. Die Autorin bettet die Geschichte im Wechsel in die Vergangenheit und die Gegenwart ein. Eine betroffenenTochter (Susanne) erzählt ihre Leidensgeschichte und ihre Erfahrungen aus dem Kinderheim ihrer im Sterben liegenden Mutter sowie ihren Geschwistern und ihrer Tochter. Es hätte alles so schon sein können, wenn nicht ...
Fazit: Lesenswert, teils erschütternd und aufwühlend geschrieben - darüber täuscht auch der leichte und flüssige Schreibstil nicht hinweg.